Darum geht es: Die Rosengartenstrasse im Zürcher Stadtteil Wipkingen ist eine der am stärksten befahrenen Strassen der Schweiz. Bis zu 56'000 Autos und Lastwagen passieren sie täglich. Dies führt zu viel Lärm, Abgasen und Staus im Wohngebiet. Mit einem Milliardenprojekt wollen Stadt und Kanton Zürich die Situation beruhigen: Ein Strassentunnel soll den oberirdischen Verkehr entlasten, zwei Tramlinien den öffentlichen Verkehr stärken.
Das sind die Kosten: Das Gesamtprojekt kostet rund 1,1 Milliarden Franken. 48 Millionen Franken davon finanziert die Stadt Zürich, über eine Milliarde Franken bezahlt der Kanton. Ob sich der Bund finanziell am Rosengartentunnel beteiligt, ist noch offen.
Das sagen die Befürworter: Regierungsrat, Kantonsrat und Zürcher Stadtrat stellen sich hinter das Projekt, ebenso wie bürgerliche Parteien. Es sei das einzige Rezept, das Wohngebiet Wipkingen vom Verkehr zu entlasten. Die Befürworter beschwören, der Verkehr werde insgesamt nicht zunehmen. Zwischen Stadt und Kanton gibt es eine Vereinbarung: Sie sieht vor, dass bei einer Verkehrszunahme Gegenmassnahmen ausgearbeitet werden. Zudem komme die Stadt Zürich nur dank dem Milliardenprojekt zu einer für sie wichtigen Tramverbindung.
Das sagen die Gegner: Der Stadtzürcher Gemeinderat, Linke und Mitte-Parteien lehnen das Projekt ab. Sie kritisieren, die Kosten seien unverhältnismässig hoch. Gleichzeitig sei der Nutzen für das Quartier Wipkingen zweifelhaft: Gebäude würden abgerissen, Bäume zerstört und die jahrelange Bauzeit sei für Anwohnerinnen und Anwohner eine Zumutung. Ausserdem befürchten die Gegner, dass wegen der zusätzlichen Tunnelspuren mehr Autos durch Zürich fahren werden als heute.