Neues Luzerner Theater
Stadt Luzern: Projektierungskredit: Neues Luzerner Theater
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JA
10'914 Stimmen
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NEIN
15'033 Stimmen
Paukenschlag in der Stadt Luzern: Die Stimmberechtigten haben die weitere Planung des neuen Luzerner Theaters gestoppt. Sie lehnen den Projektierungskredit von 13.8 Millionen Franken mit einem Nein-Stimmenanteil von knapp 58 Prozent ab.
Mit diesem Betrag hätte der Entwurf «überall» zum Bauprojekt weiterentwickelt werden sollen. Dieser sah vor, das 185 Jahre alte Theater umzubauen und mit einem Neubau zu ergänzen. Die Baukosten wurden auf 130 Millionen Franken geschätzt.
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Bild 1 von 5Legende: Aus einem Wettbewerb ging für den Neubau des Luzerner Theaters das Siegerprojekt «überall» eines Zürcher Architekturbüros hervor. Visualisierung/zvg/Stadt Luzern
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Bild 2 von 5Legende: Die Fassade des heutigen Theaters an der Reuss soll mit einem modernen Neubau erweitert werden. In diesem finden unter anderem drei Theatersäle und ein Restaurant Platz. Visualisierung/zvg/Stadt Luzern
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Bild 3 von 5Legende: Der Bau dürfte dereinst rund 130 Millionen Franken kosten. Ein Teil des Kapitals soll eine private Geldgeberschaft beisteuern. Visualisierung/zvg/Stadt Luzern
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Bild 4 von 5Legende: Am 9. Februar kommt der Projektierungskredit an die Urne. Visualisierung/zvg/Stadt Luzern
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Bild 5 von 5Legende: Ein Ja zu den 13.8 Millionen Franken würde die Planung eines Bauprojekts ermöglichen. Mit einem Nein wäre ein Neubau vorerst vom Tisch. Visualisierung/zvg/Stadt Luzern
Im Stadtparlament war der Projektierungskredit von allen Fraktionen unterstützt und einstimmig gutgeheissen worden. Auch die grossen Parteien standen im Abstimmungskampf hinter den Plänen. Sie wollten das Luzerner Theater als einziges professionelles Theaterhaus in der Zentralschweiz erhalten.
Luzerner Stadtrat sieht «grosse Enttäuschung für die Luzerner Kultur»
Wie es nach dem Nein der Stimmberechtigten zum Theaterneubau weitergeht, sei «komplett offen». Dies schreibt der Stadtrat in einer Mitteilung. Er sei vom Abstimmungsergebnis «sehr enttäuscht».
Das Resultat sei eine grosse Enttäuschung für die Luzerner Kultur. Die Stadt und das Theater würden jetzt über die Bücher gehen. Die Verantwortlichen müssten «gut überlegen, was das Ergebnis kulturpolitisch bedeutet und wie das Luzerner Theater in die Zukunft geführt werden könne».
Ich bin vor allem sehr traurig für Luzern.
Zu den möglichen Gründen, die zu einem Nein geführt haben, führt der Stadtrat den Standort und die Grösse des Neubaus an. Allerdings sei es noch zu früh, um fundierte Schlüsse zu ziehen.
Mit dem Entscheid steht das Luzerner Theater vor einer ungewissen Zukunft. Anja Meyer, die Präsidentin der Stiftung Luzerner Theater ist konsterniert: «Ich bin vor allem sehr traurig für Luzern.» Das werfe den Theaterstandort Luzern auf Zweit- oder Drittklassigkeit zurück, sagt sie auf Anfrage von SRF.
Komitee sieht Resultat als «Ohrfeige»
Erfreut zeigt sich das Komitee «Nein zum Projektierungskredit Luzerner Theater». Die Stimmberechtigten hätten Nein zu einem «architektonischen Fremdkörper» und zu einer «Verbauung des öffentlichen Raums» gesagt.
Das Komitee wirft der Stadtregierung und der Stiftung Luzerner Theater vor, jahrelang am Volk vorbei geplant zu haben. Das Abstimmungsresultat sei eine «Ohrfeige» für Stadtregierung, Stadtparlament, die Stiftung Luzerner Theater und die Medien.
Das Nein sei aber auch eine «Chance für einen Neuanfang», teilte das Nein-Komitee mit. Zu diesem gehört seiner Meinung nach eine finanziell tragbare Theaterlösung und ein «klares Konzept zur Einbindung der freien Theaterszene».
Keine Chance für die Cheerstrasse
Mit einem Nein-Anteil von 71.1 Prozent haben die Stimmberechtigten der Stadt Luzern auch die Initiative «Cheerstrasse jetzt!» abgelehnt. Die Initiative verlangte eine Umfahrung des Bahnübergangs für den Autoverkehr beim Bahnhof Littau.
«Cheerstrasse jetzt!»
Stadt Luzern: Initiative «Cheerstrasse jetzt!»
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JA
7'159 Stimmen
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NEIN
17'585 Stimmen
Der Stadtrat und das Stadtparlament empfahlen den Stimmberechtigten, die Initiative abzulehnen. Nun haben auch die Stadtluzerner Stimmberechtigten Nein zur Initiative gesagt.