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Abstimmung Stadt Luzern Stadtluzerner Stimmvolk stellt Weichen für neues Theater

  • Am 9. Februar fällt das Stadtluzerner Stimmvolk einen Grundsatzentscheid für oder gegen ein neues Stadttheater.
  • An die Urne kommt ein Projektierungskredit in der Höhe von 13.8 Millionen Franken.
  • Bei einem Ja kann die Planung des 130-Millionen-Franken-Neubaus beginnen.

Das Luzerner Theater öffnete 1839 seine Tore. Unterdessen entspricht das Gebäude nicht mehr den heutigen Bedürfnissen. Die Technik ist veraltet, der Platz knapp. Die Stadt will darum für 130 Millionen ein neues Theater bauen.

Im Luzerner Stadtparlament war der Kredit unbestritten. Und auch die grossen Parteien stehen hinter den Plänen. Sie wollen das Luzerner Theater als einziges professionelles Theaterhaus in der Zentralschweiz erhalten.

Juso und Komitees bekämpfen die Pläne

Doch es gibt Widerstand: Die Stadtluzerner Juso hat die Nein-Parole gefasst. Die Jungpartei kritisiert etwa das «unrealistische» Betriebskonzept, das auf Kosten von anderen Kulturbetrieben gehen könnte.

Weiter gibt es mehrere gegnerische Komitees. Sie stören sich unter anderem an der wuchtigen Architektur oder befürchten happige Mehrkosten.

Gibt es an der Urne ein Nein, ist ein Neubau vorerst vom Tisch.

Auch SVP-Initiative kommt an die Urne

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Karte mit markierten Wanderwegen in Rot und Blau nahe Bahnhof.
Legende: Die Cheerstrasse (blau) verläuft über den Bahnhof Littau. Deswegen fordert die SVP eine Umfahrung (rot). SRF

Die Stimmberechtigten der Stadt Luzern befinden am 9. Februar auch über die Initiative «Cheerstrasse jetzt!», die im Mai 2024 eingereicht worden ist.

Unterschriften dafür gesammelt hat die SVP. Die Partei kämpft damit für eine Umfahrung im Stadtteil Littau. Konkret geht es um die Cheerstrasse, die das Quartier Littau Dorf mit dem Quartier Littauerboden verbindet. Auf dieser kommt es aufgrund eines Bahnübergangs immer wieder zu Stau.

Klappt es beim dritten Versuch?

Die SVP-Initiative ist bereits der dritte Anlauf für eine Umfahrungsstrasse in Littau. 2009 hiessen die Stimmberechtigten der damals noch eigenständigen Gemeinde Littau einen Kredit von knapp 14 Millionen Franken für die Planung und Realisierung der Cheerstrasse gut.

2015 – fünf Jahre nach der Fusion von Littau und Luzern – wurde das Projekt wieder aufgegriffen. Es kam zu Anpassungen, welche die Kosten in die Höhe trieben. Das Stadtluzerner Stimmvolk segnete 2017 einen Zusatzkredit von knapp fünf Millionen ab.

Die weitere Planung aber ergab: Auch diese Summe würde nicht ausreichen. Ein weiterer Kredit von 12 Millionen Franken wäre nötig geworden. Zuviel, befand das Stadtparlament, und versenkte die Umfahrung 2021 endgültig.

Umfahrung dürfte 30 Millionen kosten

Die Stadtregierung geht davon aus, dass sich die Kosten für die Realisierung der Umfahrungsstrasse im Rahmen des damaligen Projekts bewegen – also bei rund 30 Millionen Franken. Die Umsetzung würde mindestens vier Jahre dauern, wobei der Bau frühestens 2029 beginnen könnte.

Die Luzerner Stadtregierung und das Stadtparlament lehnen die Initiative ab. Bis auf die SVP haben sich auch alle Parteien dagegen positioniert. Aus ihrer Sicht halten sich Kosten und Nutzen der Umfahrungsstrasse nicht die Waage.

Regionaljournal Zentralschweiz, 9.2.2025, 12:10 Uhr ; 

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