Seit 1970 ist das Frauenfelder Stadtpräsidium in der Hand der FDP. Und das bleibt es auch: Claudio Bernold wird neuer Stadtpräsident, er folgt auf Anders Stokholm, der nach zehn Jahren abtritt und in seinen angestammten Beruf als Pfarrer zurückkehrt. Bernold holte gerade genügend Stimmen, um das absolute Mehr zu erreichen.
Seine erste Reaktion: «Es ist sehr schön. Ein überraschendes Resultat für mich. Dafür bin ich extrem dankbar. Dass das Vertrauen der Bevölkerung so gross ist, freut mich riesig.» Und dazu, dass er gerade 19 Stimmen über dem absoluten Mehr erzielte: «Anscheinend ziehe ich das an. In den Grossen Rat kam ich mit einer Stimme darüber.»
Angriff der SP scheitert
Nach 55 Jahren FDP-Regenschaft wollte die SP mit Barbara Dätwyler das Frauenfelder Stadtpräsidium erobern. Dieser Angriff scheiterte, sie landete auf dem zweiten Platz. «Es ist eine persönliche Enttäuschung», sagte Dätwyler. Aber das gelte es zu akzeptieren. «Ich glaube, dass der bürgerliche Schulterschluss mehr gewichtet wurde. Die Zeit war noch nicht reif für eine Frau, vor allem nicht für eine linke Frau», analysierte sie das Ergebnis.
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Bild 1 von 3Legende: Claudio Bernold (FDP) ist neuer Stadtpräsident von Frauenfeld. SRF/Karin Kobler
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Bild 2 von 3Legende: Barbara Dätwyler (SP) ist gelernte Pflegefachfrau und jetzt seit sechs Jahren Stadträtin. SRF/Karin Kobler
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Bild 3 von 3Legende: Christoph Anneler (parteilos) war von 2021 bis 2024 im Frauenfelder Hochbauamt für die Liegenschaften zuständig. Er blieb ohne Wahlchancen. SRF/Karin Kobler
Ein wiederkehrendes Thema in Frauenfeld sind die Finanzen. Mehrmals wurden Budgets abgelehnt, letztes Jahr kam es zu einer Volksabstimmung über das Budget. Das Thema Finanzen wird auch den künftigen Stadtpräsidenten Claudio Bernold beschäftigen.