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Änderung des Fernmeldegesetzes Mobilfunk-Notrufe übermitteln neu genaueren Standort

  • Die Ortung von Absenderinnen und Absendern von Notrufen wird genauer.
  • Mobiltelefone in der Schweiz müssen seit Freitag bei einem Notruf genauere Standort-Daten übermitteln, damit Blaulicht-Organisationen rascher und effizienter vor Ort kommen.
  • Die neue Regelung gilt auch für Notrufe, die direkt von Autos abgesendet werden.

Ein Grossteil der aktuell verkauften Smartphones verfügt über eine Satelliten- und WLAN-gestützte Ortungsfunktion, wie das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) mitteilte. Die damit ermittelten Standortinformationen müssen neu beim Absetzen eines Notrufs automatisch der zuständigen Notrufzentrale übermittelt werden. So lassen sich die Notrufe auf wenige Meter genau lokalisieren. Die Notrufzentralen müssen über ein Endgerät verfügen, welches die Ortungsfunktion unterstützt.

Moderne Fahrzeuge sind dafür ausgerüstet, bei Unfällen automatisch oder manuell über eine SOS-Taste einen Notruf an die Nummer 112 auszulösen. Neu müssen die vom Bordsystem ermittelten Unfalldaten den Notrufzentralen zur Verfügung stehen. Dazu zählen gemäss Bakom etwa Fahrzeugtyp, Antriebsart oder Fahrtrichtung.

Neuerung ursprünglich auf Anfang Jahr geplant

Die Neuerungen gehen auf eine Änderung des Fernmeldegesetzes und der damit verbundenen Fernmeldeverordnung zurück. Ursprünglich hatte sie der Bundesrat auf Anfang Jahr in Kraft setzen wollen. Bei der technischen Umsetzung zeigte sich aber, dass auf dem Markt teilweise keine standardisierten und für die Schweiz geeigneten Lösungen vorhanden waren. Deshalb verzögerte sich die Inkraftsetzung bis am 1. Juli. Notrufzentralen, welche die vorgeschriebenen Informationen noch nicht empfangen können, müssen ihre Systeme bis Ende 2023 angepasst haben.

Funktioniert auch bei ausgeschaltetem GPS-Tracking

Box aufklappen Box zuklappen

Die Übermittlung des exakten Standorts funktioniert auch wenn die Ortungsdienste ausgeschaltet sind. Die Betriebssysteme der Smartphones müssen so programmiert sein, dass bei einem Notruf die Ortung kurz ein- und dann wieder ausgeschaltet wird. Bei Apples Betriebssystem iOS ist das bereits so. Und auch Google gibt an, die Umsetzung in den nächsten Tagen abgeschlossen zu haben. Allerdings: Noch sind nicht alle Notrufzentralen in der Lage, den exakten Standort auch zu empfangen. Diese haben bis Ende 2023 Zeit für die entsprechende Anpassung ihrer Systeme.

SRF 4 News, 01.07.2022, 13:00 Uhr ; 

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