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Zürichs Umweltstrategie: Das Interview mit Stadtrat Andreas Hauri
Aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 30.11.2022. Bild: Keystone/Michael Buholzer
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Als erste Stadt in der Schweiz Zürich misst die Treibhausgas-Emissionen der Bevölkerung

Die Stadt Zürich treibt ihre Klima- und Umweltziele weiter vorwärts. Neu führt sie ein Treibhausgas-Monitoring durch.

Die Zürcher Bevölkerung hat der Stadt Zürich einen klaren Auftrag erteilt: Bis ins Jahr 2040 sollen die Treibhausgas-Emissionen auf Netto Null gesenkt werden. 75 Prozent der Stimmberechtigten haben sich bei der Abstimmung im letzten Mai für dieses Ziel ausgesprochen. Um diesen Auftrag zu erfüllen und die Umwelt- und Klimaziele zu erreichen, greift die Stadt Zürich nun zu einer bislang einzigartigen Methode in der Schweiz.

Werden die gesteckten Umweltziele erreicht?

Als erste Schweizer Stadt hat Zürich dieses Jahr ein Treibhausgas-Monitoring entwickelt. Damit misst sie anhand von festgelegten Indikatoren die direkten und indirekten Emissionen der Zürcherinnen und Zürcher. Gedacht ist dieses Monitoring als Kontrollinstrument. Die Stadt will so ein Feedback erhalten, ob getroffene Klima- und Umweltmassnahmen Wirkung zeigen oder ob allenfalls Kurskorrekturen angebracht werden müssen.

Raucht steigt aus Schornsteinen in der Stadt Zürich.
Legende: Mit einem Monitoring will die Stadt Zürich die Wirksamkeit ihrer Umweltschutzmassnahmen überprüfen. Keystone/Steffen Schmidt

Mit ersten Zahlen rechnet die Stadt Zürich in einem Jahr. Damit sich auch die Bevölkerung ein Bild machen kann, wird das Treibhausgas-Monitoring online zur Verfügung stehen. Es soll dann unter anderem aufzeigen, ob die Massnahmen, die die Stadt Zürich im Rahmen ihrer Umweltstrategie trifft, auch einen Effekt haben.

So funktioniert das Zürcher Treibhausgas-Monitoring

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Der Zürcher Stadtrat und Umweltvorsteher Andreas Hauri erklärt das neue Monitoring-System mit einem Beispiel aus dem Energiebereich. Experten hätten Durchschnittswerte errechnet, wie viele Emissionen eingespart werden können bei der Umrüstung einer Heizung von fossiler auf erneuerbare Energie. Mit dem Monitoring wird dann der Effekt ersichtlich und die Stadt erkennt, wenn die Umrüstung der Haushalte zu langsam fortschreitet. Ist dies der Fall, kann sie weitere Schritte in die Wege leiten. Dies gilt nicht nur für den Energiebereich, sondern auch für Massnahmen in anderen Bereichen.

Grundsätzlich umfasst die städtische Umweltstrategie, die dieses Jahr ohne Aufsehen kommuniziert wurde, vier konkrete Ziele. Man habe seither grosse Schritte gemacht und das Tempo bei Umweltfragestellungen erhöht, sagte der Stadtzürcher Umweltvorsteher Andreas Hauri gegenüber dem Regionaljournal Zürich Schaffhausen. Mit dem Monitoring sei aber eine engere Begleitung der getroffenen Massnahmen möglich – in diesen vier Bereichen:

  1. Zürich ist klimaneutral und übernimmt Verantwortung über die Stadtgrenze hinaus.
  2. Zürich bietet mit hohen Umweltqualitäten für alle die Voraussetzung für ein gesundes Leben in der Stadt.
  3. Zürich ergänzt Urbanität durch eine Vielfalt an miteinander verbundenen, ökologisch wertvollen Lebensräumen.
  4. Die Stadt ist Vorbild für Ressourcenschonung und Innovationsmotor für Kreislaufwirtschaft.

Ein wichtiges Instrument, um Klimaneutralität zu erreichen, sei etwa der Heizungsersatz. 21'000 fossile Heizungen müssten in der Stadt Zürich ersetzt werden. Hier sei man auf Kurs, hiess es an einer Medienkonferenz, an der gleich vier Zürcher Stadträte teilnahmen. Laut Prognosen wächst der Anteil Heizungen mit erneuerbaren Energien stetig und kommt dieses Jahr zum ersten Mal über 40 Prozent zu liegen.

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Aus dem Archiv: Stadt Zürich soll ab 2040 klima-neutral sein
aus Echo der Zeit vom 21.04.2021. Bild: Keystone
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Um den Umstieg von einer fossilen zu einer klimaneutralen Heizung zu erleichtern, bietet die Stadt Beratungen an. Diese hätten 2022 im Vergleich mit dem letzten Jahr um 40 Prozent zugenommen. Den steigenden Stromverbrauch will die Stadt auffangen, indem sie die erneuerbare Energieversorgung ausbaut – etwa mit hochalpinen Solaranlagen.

Mehr Bäume, weniger Baumaterial

Weiter hat sich die Stadt Zürich auch in den übrigen Bereichen Ziele gesteckt. So werde etwa bei städtischen Neubauprojekten und Sanierungen noch mehr Wert gelegt auf sparsamen Materialverbrauch und klimaoptimierte Baumaterialien, so Hochbau-Vorsteher André Odermatt. Und Tiefbau-Chefin Simone Brander führte Massnahmen zur Hitzeminderung ins Feld. So sollen noch mehr Pflanzen für Kühlung sorgen. Die Fläche, die durch Bäume beschattet wird, soll demnach von 17 Prozent auf 25 Prozent im Jahr 2050 erhöht werden.

SRF 1, Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 30.11.22, 17.30 Uhr ; 

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