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Angebot für alle Neues Netzwerk gegen Diskriminierung im Gesundheitswesen

Auf einer neuen Online-Plattform aus Basel sollen Patientinnen und Patienten ihre Erfahrungen austauschen können.

Viele in der Schweiz lebende Menschen verfügen über ein Netzwerk , sei es mit der Familie, mit Freundinnen, mit ehemaligen Schulkollegen oder über die Arbeit . Ein Netzwerk, in dem man sich über Themen in verschiedenen Lebenslagen austauschen kann. Auch Tipps, bei welcher Ärztin oder bei welchem Arzt man gute Erfahrungen gemacht hat.

Positive Erfahrungen sollen weitergegeben werden

Doch ein solches Netzwerk bleibt gewissen Menschen auch verwehrt: Menschen mit Migrationshintergrund beispielsweise, die noch nicht lange in der Schweiz leben. Hier kommt eine neue Plattform ins Spiel: Geplaper steht für «Gesundheit, Plattform und Persönlich» und ist ein Verzeichnis von Gesundheitsfachpersonen, die «diskrimi­nierungs­sensibel» arbeiten.

Hier können Menschen aus der ganzen Schweiz ihre Erfahrungen mit Gesundheitspersonal teilen oder Fragen deponieren, wie: Gibt es eine Arabisch sprechende Hausärztin in Basel?

Hausarzt
Legende: Wo finde ich einen Arzt, der Arabisch spricht oder bei dem Menschen mit Übergewicht gute Erfahrungen gemacht haben? Keystone/Christian Beutler

Auf der Plattform sollen sich aber nicht nur Menschen mit Migrationshintergrund austauschen können: Ziel von Geplapler sei es, jenen Personen den Zugang zu menschlich und medizinisch guter Betreuung zu erleichtern, welche sonst besonders dafür kämpfen müssen.

Wenn Menschen schlechte Erfahrungen machen im Gesundheitswesen, kann das bei ihnen grossen Stress auslösen.
Autor: Marc Inderbinen Psychologe und Psychotherapeut

So sollen Nutzerinnen und Nutzer beispielsweise auch Empfehlungen von und für Nonbinäre- und Trans-Menschen, übergewichtige Personen, HIV-Positive oder Menschen im Rollstuhl finden. Menschen, die im Alltag immer wieder mit Ressentiments und Diskriminierung konfrontiert sind.

Peer-to-Peer Ansatz

«Wenn Menschen schlechte Erfahrungen machen im Gesundheitswesen, kann das bei ihnen grossen Stress auslösen», sagt Marc Inderbinen, Psychologe und Psychotherapeut.

Mögliche Folge: Die Menschen ziehen sich zurück und verzichten auf eine adäquate medizinische Behandlung. Solche Situationen verhindern sollen eben jene Menschen, die in einer ähnlichen Situation waren und gute Erfahrungen bei gewissen Fachpersonen gemacht haben. Peer-To-Peer nennt sich dieser Ansatz in der Fachsprache.

Gegründet wurde die Plattform von einem gleichnamigen Verein mit Sitz in Basel. Die sieben Gründerinnen und Gründer arbeiten zum Teil selbst im Gesundheitswesen und sind selbst Patientinnen und Patienten. Finanziert wurde das Projekt über rund 200 Spenderinnen und Spender.

Wichtig: nur positive Erfahrungen

Laut den Initiantinnen und Initianten gibt es in der Deutschschweiz bisher kein vergleichbares Angebot. Eine ähnliche Internetplattform existiert bereits in der Romandie: « Adopte un.e Gynéco » richtet sich an Menschen, die ihre Erfahrungen mit Gynäkologinnen und Gynäkologen austauschen wollen.

So funktioniert Geplaper

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Konkret funktioniert Geplaper mit einer Filterfunktion. Man gibt die gewünschte Fachrichtung sowie den gewünschten Ort ein und von welchen Personen die Empfehlung kommt, zum Beispiel eben von Menschen mit Fluchterfahrung oder Trans-Personen. Auf der anderen Seite kann man Empfehlungen abgeben, die vor der Freischaltung überprüft werden.

Ein wichtiger Grundsatz von Geplaper ist: Es sind keine negativen Bewertungen oder Berichte möglich, wie beispielsweise bei Google. «Wir wollen unseren Fokus auf das Positive richten», sagt Mitinitiantin Jana Krückl. Im Falle von negativen Erfahrungen verweise man auf Stellen, wo man sich melden könne.

Geplaper befindet sich bis Ende 2025 noch in einer Pilotphase. Anschliessend soll das Projekt evaluiert und weitergeführt werden. Erste Rückmeldungen seien bereits sehr positiv, berichten die Initiantinnen und Initianten.

Link zur neuen Plattform

Regionaljournal Basel 8.10.24 17:30 Uhr ; 

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