Innenminister Alain Berset hat sein Amt als Bundespräsident angetreten. In seiner Rede zum neuen Jahr betont er, froh zu sein, in der Schweiz zu leben: «Denn nichts ist so entscheidend, wie der Ort, an dem wir Zuhause sind – das lehren uns täglich Bilder aus aller Welt.»
Die Schweiz sei stabil und sicher. «Unsere Wirtschaft brummt. Und Tausende engagieren sich freiwillig für die Gesellschaft», sagt Berset. «Unserem Land geht es gut – und es geht uns gut in unserem Land.»
Mitbestimmung: das Privileg der Schweizer
Trotzdem stellten sich viele Menschen Fragen zu ihrer persönlichen Zukunft. Fragen wie: «Wie sicher ist meine Stelle? Habe ich im Alter genug zum Leben? Bleibt eine gute medizinische Versorgung bezahlbar?»
All diese Fragen liessen sich beantworten, so Berset weiter. Denn in einer direkten Demokratie könnten alle mitdiskutieren. «Es gibt keinen Grund die Faust im Sack zu machen, denn wir alle können mitbestimmen, wie wir leben wollen.» Und das sei ein grosses Privileg, ist der neue Bundespräsident überzeugt.
«Wer die Minderheiten stärkt, stärkt auch die Schweiz»
2018 werde die Regierung wichtige Diskussionen führen, kündigte Berset an: Es gehe um die Sicherung der Altersrenten, die Beziehungen zu Europa, um Steuergerechtigkeit, um die Gleichstellung von Frau und Mann und um das Klima.
Der Vorsteher des Innendepartements (EDI) appellierte zugleich an die Bevölkerung und die Politik, sich kompromissbereit zu zeigen. Es sei wichtig, aufeinander zuzugehen. «Wer die Minderheiten stärkt, stärkt auch die Schweiz», sagte der Bundespräsident.
Zum Jahreswechsel übernahm Alain Berset von Verkehrsministerin Doris Leuthard das Bundespräsidium formell. Das Amt sei mit einem Telefongespräch übergeben worden, twitterte Bundesratssprecher André Simonazzi.