- Durchschnittlich steigen die Krankenkassenprämien 2020 um 0.2 Prozent auf 315.40 CHF an.
- Das ist ein vergleichsweise moderater Anstieg: Seit 1996 ist die Prämie jährlich um durchschnittlich 3.8 Prozent gestiegen.
- Die stetig steigenden Kosten im Gesundheitswesen sind laut Bundesrat auf das steigende Durchschnittsalter und den medizinisch-technischen Fortschritt zurückzuführen.
Die Krankenkassenprämien steigen im Jahr 2020 im Schnitt um 0.2 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr, als die Erhöhung 1.1 Prozent betrug, ist dies ein moderater Anstieg. Das Bundesamt für Gesundheit führt dies etwa auf die Massnahmen zur Kostendämpfung zurück.
«Das ist eine sehr gute Neuigkeit», sagte Gesundheitsminister Alain Berset am Dienstag vor den Medien in Bern. So brachte die Revision des Ärztetarifs Tarmed Einsparungen von 500 Millionen Franken, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag mitteilte. Zudem habe durch das regelmässige Senken der Arzneimitteilpreise seit 2012 rund eine Milliarde Franken eingespart werden können.
In zehn Kantonen sinken die Prämien
Die Entwicklung in den Kantonen ist sehr unterschiedlich. Gemäss den Prognosen wird in zehn Kantonen die Prämie billiger (AG, BE, BS, LU, SH, SO, SZ, VD, ZG, ZH). Für die Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons Luzern präsentiert sich mit einem Minus von 1.5 Prozent die beste Situation.
Die Bevölkerung in den Kantonen Appenzell Ausserrhoden, Graubünden, Neuenburg, Tessin und Wallis wird mindestens 1.5 Prozent mehr bezahlen müssen. Am stärksten ist der Anstieg in Neuenburg mit 2.9 Prozent. In den übrigen elf Kantonen liegt der Anstieg zwischen 0 und 1.5 Prozent.
Junge Erwachsene werden entlastet
Durchschnittlich wird eine Person im nächsten Jahr 315.40 Franken im Monat für die Prämie bezahlen müssen. Junge Erwachsene werden dabei entlastet, sie bezahlen 2 Prozent weniger als im Vorjahr. Die durchschnittliche Monatsprämie für 19- bis 25-Jährige beläuft sich 2020 auf 265.3 Franken. Für Erwachsene steigt die Prämie im Schnitt um 0.3 Prozent auf 374.40 Franken. Für die Prämien von Kindern ändert sich nichts, sie bleiben im Schnitt bei 98.7 Franken.
Gemäss BAG werden die Gesundheitskosten aufgrund der demographischen Entwicklung und des medizinisch-technischen Fortschritts weiter steigen, weshalb weitere Massnahmen nötig seien. Im August hat der Bundesrat eine Reihe von Vorschlägen präsentiert. Dazu gehört etwa ein Referenzpreissystem für Generika. Generika kosten in der Schweiz etwa doppelt so viel wie im Ausland.Passend zum Thema