Als das Konsumentenmagazin «Espresso» Ende Januar 2019 über die neue Taxe berichtete, schrieb die Zahnärztegesellschaft SSO: «Im alten Tarif war der Zeit- und Materialaufwand im Bereich Hygiene für den Patienten nicht sichtbar in den Behandlungspositionen eingerechnet. Neu wird dieser Zeitbedarf offen ausgewiesen.»
Diese Argumentation machte viele Hörerinnen und Hörer stutzig: «Hygiene beim Zahnarzt setze ich voraus. Wenn sie jetzt laut Zahnärztegesellschaft SSO extra verrechnet wird, müssten die Preise der Behandlung entsprechend sinken.» Das sei aber nicht so, stellten mehrere «Espresso»-Hörerinnen und -Hörer fest. Insgesamt müssten sie heute mehr für den Zahnarzt-Besuch bezahlen.
Zusätzlichen Aufwände im Hygienebereich
«Espresso» sprach die Zahnärzte auf diesen Widerspruch an. Und erhielt nun eine neue Rückmeldung, die klarstellt: Der Zuschlag ist und bleibt ein Zuschlag. Die Hygienevorschriften für Zahnärzte seien verschärft worden, schreibt die SSO: «Die gesetzlichen Bestimmungen verlangen heute – nebst der Reinigung des Behandlungsstuhles – eine umfangreiche Dokumentation des jeweiligen Hygieneprozesses (Sterilisation, etc.) und sie schreiben speziell geschultes Personal vor.» Die neue Pauschale entschädige die Zahnärzte für die zusätzlichen Aufwände im Hygienebereich, die auch mehr Personalressourcen bräuchten.
Damit wird klar: Auch wenn schon früher ein Aufschlag für den sauberen Arbeitsplatz verrechnet wurde, entsteht durch die neue Taxe doch eine zusätzliche Verteuerung. Denn tatsächlich wurden die Tarife bei der Revision 2017 nicht nach unten, sondern nach oben revidiert