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Automatische Vertragsänderung: Localsearch-Mitarbeiter packen aus
Aus Espresso vom 15.07.2019. Bild: srf
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Automatische Vertragsänderung Ärger über Localsearch: Mitarbeiter packen aus

Ein Localsearch-Kunde staunte nicht schlecht als er Ende Juni eine Zahlungserinnerung von Localsearch im Briefkasten hatte. «Darin stand unmissverständlich, dass ich bis spätestens 9. Juli die Rechnung für den Swiss-List-Eintrag bezahlen solle.»

Vor kurzem hatte das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» darüber berichtet, dass Localsearch seine Kunden mit stillschweigenden Vertragsänderungen verärgert. Wer sich nicht meldet, hat plötzlich einen bis zu viermal teureren Telefonbuch-Eintrag am Hals. Allerdings hatte Localsearch-Mediensprecher Harry Meier versprochen, dass sich Kunden nicht extra melden müssten, wenn sie den Eintrag nicht wollten.

Kunden nerven sich über neue Abos

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Viele KMUs erhalten Post von Localsearch. Wer nicht aufpasst, schliesst automatisch einen viel teureren Vertrag ab. Zum Artikel

Auf die Zahlungserinnerung angesprochen, betont Meier erneut, dass man als Kunde nichts machen müsse: «Wer Swiss List nicht will, der muss nichts unternehmen. Der Firmeneintrag wird Ende Jahr in einem kostenlosen Grundeintrag umgewandelt.» Dank Swiss List sollen KMUs bei Suchmaschinen wie Google besser gefunden werden.

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Localsearch: Kunden nerven sich über neue Abos
aus Espresso vom 02.07.2019. Bild: SRF
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Insider: «Das Management hat das durchgeboxt»

Neben unzufriedenen Kunden haben sich auch Mitarbeitende von Localserach bei «Espresso» gemeldet. Sie kritisieren, dass Swiss List von Anfang an bei den Kunden durchgefallen sei. «Trotzdem wollte das Management die Umstellung auf Biegen und Brechen durchboxen», heisst es.

Mediensprecher Harry Meier allerdings versichert, dass Swiss List bei den Kunden sehr gut ankomme: «In einem Markttest 2018 hat Swiss List bei den Kunden sehr gut abgeschnitten. Wir haben bisher nur wenige Reklamationen erhalten.» Auf der «Espresso»-Redaktion haben sich allerdings zahlreiche Localserach-Kunden gemeldet, die sich über Swiss List, wie auch über das Vorgehen massiv ärgern.

Localsearch: «Das liegt im Rahmen»

Insider klagen auch, dass das interne Computerprogramm zu Swiss List nicht richtig funktioniere. «Es ist das reinste Chaos», so interne Quellen. Auch diese Vorwürfe seien haltlos, entgegnet Meier: «Unser Computerprogramm läuft einwandfrei.»

Das Unternehmen räumt allerdings ein, dass es beim Kundendienst am Telefon zu Wartezeiten komme: «Diese beträgt durchschnittlich etwa zwei Minuten. Es kann aber auch einmal länger sein. Das liegt bei der Einführung eines neuen Produkts im Rahmen.» Insider allerdings sagen, die Wartezeit sei rund dreimal so lange. Daraufhin deuten auch Kommentare von Localsearch-Kunden, die erfolglos versuchten, den Kundendienst zu erreichen oder zehn Tage auf ein Antwort-Mail warteten.

Preisüberwacher: Einige Beschwerden zu Localsearch

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Mehrere aufgebrachte Kunden von Localsearch vermuten, dass das Unternehmen – notabene eine Tochterfirma der Swisscom – seine marktbeherrschende Stellung in der Schweiz ausnütze. Ob dies zutrifft, müsste die eidgenössische Wettbewerbskommission (Weko) untersuchen. Carole Söhner, Vizedirektorin der Weko, sagt, das Bundesgericht habe die Hürden in solchen Fällen sehr hoch angesetzt: «Das Verhalten von Localsearch könnte dann ein Tatbestand nach Kartellgesetz sein, wenn Localsearch eine marktbeherrschende Stellung hat, die Preise unangemessen sind und erzwungen werden können.» Dazu sei aber eine vertiefte Untersuchung nötig, so Söhner weiter. Sie werde die Unterlagen überprüfen. Wenn es nur um überhöhte Preise gehe, dann sei der Preisüberwacher zuständig.

Beim Preisüberwacher Stefan Meierhans ist Localsearch kein unbeschriebenes Blatt: «Wir haben in den letzten Jahren einige Beschwerden von KMU und Privatkunden zu Localsearch erhalten.» Entsprechend konnte Meierhans auch Erfolge verbuchen. So habe Localsearch kostenlose Einträge für Privatpersonen eingeführt. Im aktuellen Fall könne er allerdings nicht intervenieren, dazu fehle ihm die gesetzliche Grundlage. Immerhin habe Localsearch mit Google einen starken Mitbewerber, was der Marktmacht von Localsearch bei der Internetrecherche Grenzen setze.

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