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Bank-Gebühren 100 Franken Zuschlag für eine Einzahlung am Schalter

Eine Rentnerin will am UBS-Schalter Geld nach Italien überweisen. Dafür soll sie happige 100 Franken Gebühren zahlen.

Die 80-jährige Schwiegermutter einer «Espresso»-Hörerin traute ihren Ohren nicht. 100 Franken sollte sie bezahlen, damit die Bankangestellte ihr bei einer Geld-Überweisung nach Italien hilft. «Sie rief mich danach völlig aufgelöst an und war entsetzt», schreibt die Schwiegertochter in einem Mail an das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso». Und sie fragt sich natürlich, ob das wirklich stimmt.

Eine Nachfrage bei der UBS-Medienstelle zeigt, dass diese Gebühr für den sogenannten «Einzelauftrag» tatsächlich korrekt ist. «Ein Einzelauftrag generiert bei der Verarbeitung einen hohen manuellen Aufwand», schreibt die UBS dazu. Darum empfehle man den Kunden, Auslandzahlung übers E-Banking, per Zahlungsauftrag oder in der Filiale am Automaten abzuwickeln. Das sei kostengünstiger. Wer allerdings wie die 80-jährige Schwiegermutter mit diesen Technologien nicht vertraut ist, der muss tief in die Tasche greifen.

Horrender Stundenlohn von 600 Franken

Wer schon einmal Geld ins Ausland überwiesen hat, der weiss, dass es neben der Internationalen Kontonummer (IBAN) auch einen sogenannten Swift-Code braucht. Dieser gibt an, in welches Land die Zahlung geht und für welche Bankfiliale die Summe bestimmt ist. Wer eine Auslandzahlung per E-Banking erfasst, braucht nicht länger als zehn Minuten. Hochgerechnet ergibt die UBS-Gebühr von 100 Franken einen stolzen Stundenlohn von 600 Franken.

Andere Banken sind viel günstiger

Ausgerechnet bei der grossen Konkurrentin Credit Suisse kostet eine Auslandüberweisung am Bankschalter gerade mal 5 Franken, bei Raiffeisen sind es 15 Franken, 20 Franken verlangen die Zürcher Kantonalbank, die Migros Bank und Postfinance. Bei der Bank Cler – ehemals Bank Coop – sind es 30 Franken.

Espresso, 18.09.2020, 08:13 Uhr

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