Europol, die Strafverfolgungsbehörde der EU, hat bereits vor illegalen Machenschaften rund um die geplanten Impfungen gewarnt. Das tut jetzt auch die Bundespolizei Fedpol.
Denn für Kriminelle ist die Pandemie von Beginn an ein lukratives Geschäft. «Man kann davon ausgehen, dass auch die Herstellung, Verteilung, Lagerung oder Verabreichung von Covid-Impfstoffen eine Reihe von neuen Möglichkeiten für strafbare Handlungen bietet», sagt Florian Näf, Mediensprecher beim Bundesamt für Polizei Fedpol.
Gefälschte Covid-Impfstoffe
Die Schweiz werde von solchen Machenschaften wohl kaum verschont bleiben, so die Analyse des Fedpol. Aktuell stünden die Lieferketten im Fokus.
«Kriminelle Akteure könnten versuchen, an echte Impfdosen zu gelangen», erklärt Näf. «Es besteht aber auch das Risiko, dass gefälschte Covid-Impfstoffe in Umlauf gebracht werden.»
Um das zu verhindern, haben die Schweizer Behörden zahlreiche Sicherheitsmassnahmen getroffen. In einer ersten Phase läuft die Versorgung mit Impfdosen ausschliesslich über die Schweizer Armee. Die Hersteller liefern ihre Impfstoffe aus den Fabriken direkt an geheime Standorte.
Über Internet oder Telefon
Erst dann werden die Dosen an die Kantone verteilt – sei es an kantonale Institutionen oder an Grossisten. Kriminelle wiederum werden versuchen, abgezweigte oder gar gefälschte Impfdosen übers Internet zu verkaufen, so wie sie das auch mit anderen Heilmitteln tun.
Auch solche Beispiele beobachtet das Fedpol schon. «Vereinzelt werden bereits jetzt betrügerische Angebote im Zusammenhang mit dem Covid-19-Impfstoff gemacht», warnt Näf.
Auch versuchen Kriminelle mit Telefonanrufen an Geld zu kommen, etwa indem sie gegen eine Vorauszahlung eine frühzeitige Impfung versprechen. Die Behörden warnen vor solchen Betrugsversuchen und Angeboten im Internet. Zudem wird eine Covid-Impfung für alle gratis sein, wie der Bund betont.