Die Bündner Wildhut hat zwei Jungwölfe aus dem Beverinrudel erlegt, weil sich dieses mehrmals Menschen genähert hatte. Die Abschüsse gelangen innert nur zwei Tagen nach deren Anordnung durch den Kanton Graubünden.
Die Kadaver werden im Tierspital der Universität Bern untersucht und an der Universität Lausanne genetisch identifiziert. Details zu Ort oder Zeit der Abschüsse will der Kanton vorerst nicht machen, wie das Amt für Jagd und Fischerei mitteilt. Der Grund dafür ist die noch nicht abgeschlossene Regulation des Beverinrudels. Dieses lebt im Umfeld des Piz Beverin in Mittelbünden.
Hannes Jenny vom Amt für Jagd und Fischerei Graubünden sagte gegenüber Radio SRF zum Vorgehen: «Indem wir nur zwei Jungwölfe abgeschossen haben, konnten wir dem Rudel eine Lektion erteilen.»
Nach gefährlichen Begegnungen mit Menschen
Der Kanton Graubünden hat erst am Montag nach Rissen und gefährlichen Begegnungen mit Menschen den Abschuss von drei Jungwölfen des auffälligen Rudels angeordnet. Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) hatte zuvor einem entsprechenden Abschussgesuch aus Graubünden zugestimmt. Das Amt für Jagd und Fischerei will periodisch über den Verlauf der Regulierung informieren.
Wir haben dem Rudel eine Lektion erteilen können.
Die Wölfe des Beverinrudels hatten sich zuletzt wiederholt Menschen gefährlich genähert. So begegnete eine Hirtin zweimal Wölfen, als sie im August eine Alp am Schamserberg erkundete.
Einmal griffen die Wildtiere den Hirtenhund an und entfernten sich erst, als die Hirtin mit lauter Stimme auf sich aufmerksam machte. Und vor zwei Wochen folgten mehrere Jungwölfe einigen Wanderern und liessen sich kaum vertreiben.