Wie ist die Lage in Brienz? Nach dem Rutsch Mitte Juni konnte die Bevölkerung Anfang Juli zurück in ihre Häuser. 52 Tage dauerte die Evakuierung. Das Dorf Brienz rutscht jedoch weiter. Derzeit mit einer Geschwindigkeit von 1.15 Metern pro Jahr. Dies teilte die Gemeinde Albula in ihrem Informationsbulletin Mitte Juli mit. Im Moment gilt die Phase Gelb (siehe Box ganz unten): Eine erneute Evakuierung ist nicht ausgeschlossen.
Was soll der Entwässerungsstollen bringen? Der Stollen soll das Wasser im Hang ableiten und dadurch die Rutschung verlangsamen oder sogar stoppen.
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Bild 1 von 4. Es gibt bereits einen Sondierstollen für die Entwässerung. Dieser soll nun zu einem «richtigen» Entwässerungsstollen werden. (Im Bild: Der Eingang zum Stollen.). Bildquelle: Keystone/Gian Ehrenzeller.
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Bild 2 von 4. Der Sondierstollen ist bereits über 600 Meter lang. Der fertige Entwässerungsstollen soll jedoch fast 2300 Meter lang werden. Bildquelle: Keystone/Gian Ehrenzeller.
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Bild 3 von 4. Die Ableitung des Wassers aus dem Hang ist das Wichtigste. Hier fliesst Wasser aus einer Bohrung. Bildquelle: Keystone/Gian Ehrenzeller.
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Bild 4 von 4. Das Wasser läuft als stetiges Rinnsal beim Eingang aus dem Stollen. Die Menge des Wassers spielt aber, laut den Fachleuten, nicht so eine Rolle. Bildquelle: Keystone/Gian Ehrenzeller.
Wie gut stehen die Chancen, dass es funktioniert? Mit dem Sondierstollen konnten die Fachleute nachweisen, dass die Entwässerung funktioniert. Die Rutschung des Hangs wurde bereits durch den Sondierstollen langsamer. Noch vor zweieinhalb Jahren rutschte das Dorf Brienz 1.60 Meter pro Jahr, also deutlich schneller. Wichtig sei dabei nicht die Menge des Wassers, das abgeleitet wird, sondern die Wirkung der Ableitung.
Wie geht es jetzt weiter? Die Gemeinde Albula, zu der Brienz gehört, hat dem nötigen Kredit von rund 40 Millionen Franken für den Entwässerungsstollen an der Gemeindeversammlung zugestimmt. Zusätzliche Beteiligungen sollten vom Bund und vom Kanton Graubünden kommen. Diese Entscheide stehen noch aus. Die Gemeinde Albula rechnet mit einer Bauzeit von dreieinhalb Jahren. Baubeginn ist frühestens im März 2024.