- Der Bundesrat schnürt ein Massnahmenpaket zur Stärkung der Güterverkehrsverlagerung von der Strasse auf die Schiene.
- Operateure im unbegleiteten Kombiverkehr (Verladen von Containern) sollen demnach länger als bisher geplant Betriebsbeiträge erhalten.
- Auch die Trassenpreise sollen sinken. Das verbillige die Bahntransporte, mache die Schiene attraktiver und helfe, die Klimaziele zu erreichen.
Mit der Annahme der Alpeninitiative hat die Bevölkerung 1994 beschlossen, den transalpinen Schwerverkehr von der Strasse auf die Schiene zu verlagern.
Der Bundesrat erstattet dem Parlament nun alle zwei Jahre Bericht über den Stand dieser Verlagerung. Der aktuelle Bericht zeige, dass die bisherigen Instrumente und Massnahmen wirksam seien, erklärt Verkehrsministerin Simonetta Sommaruga vor den Medien. Ohne sie würden pro Jahr rund 800'000 schwere Lastwagen zusätzlich die Alpen queren.
Bisherige Massnahmen genügen nicht
Doch das gesetzlich festgelegte Ziel von maximal 650'000 alpenquerenden Schwerverkehrsfahrten jährlich wurde laut dem Bericht verfehlt: 2018 sind es 941'000 Fahrten gewesen. Das Verlagerungsziel könne mit den bisherigen Massnahmen allein nicht erreicht werden, lautet die Bilanz des Bundesrats.
Für die Jahre 2024 bis 2026 will er deshalb zusätzliche 90 Millionen Franken für Betriebsabgeltungen im unbegleiteten kombinierten Verkehr bereitstellen.
Die Trassenpreise – die Kosten für die Nutzung der Schiene – sollen per Anfang 2021 um jährlich rund 90 Millionen Franken gesenkt werden. Laut Sommaruga kommt die Entlastung zu je einem Drittel dem Güter-, dem Fern- und dem Regionalverkehr zugute. Zur besseren Auslastung der bestehenden Infrastruktur wird zudem ein Sonderrabatt für lange Güterzüge eingeführt.