- Seit der Einführung des beschleunigten Asylverfahrens im März diesen Jahres reisen deutlich mehr Asylsuchende freiwillig aus der Schweiz aus.
- Die Zunahme der freiwillig Ausreisenden beträgt laut Migrations-Staatsekretär Mario Gattiker fast 40 Prozent.
- Mittlerweile könne ein Grossteil der Gesuche im beschleunigten Verfahren behandelt werden.
Als Hauptgründe für diese Entwicklung gibt Mario Gattiker, Staatssekretär für Migration, im Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung an, dass die Asylsuchenden rasch über ihre Perspektiven informiert würden. Ausserdem greife eine Neuerung der Rückkehrhilfe, ein sogenannt degressives System: «Je früher sich jemand zur Ausreise entschliesst, desto höher ist die Unterstützung», sagt Gattiker.
Weniger aufwendige Verfahren
Das Staatssekretariat für Migration SEM habe obendrein festgestellt, «dass die Asylsuchenden einen negativen Entscheid eher akzeptieren als früher, weil sie von Beginn weg einen Rechtsvertreter haben, der sie über ihre Chancen orientiert». Die Befürchtung, mit den unentgeltlichen Rechtsvertretern würden sich Asylverfahren eher in die Länge ziehen, hätten sich demnach nicht bewahrheitet.
Der Anteil unserer Entscheide, die vor Verwaltungsgericht angefochten werden, hat nicht zugenommen.
All diese Massnahmen führten dazu, dass sich die Leute offener mit der Rückkehr beschäftigten, erklärte er. «Auch bei solchen, die aus Staaten kommen, mit denen die Zusammenarbeit im Rückkehrbereich schwierig ist», sagte Gattiker.
Der Staatssekretär zeigte sich generell mit der Umsetzung des neuen Asylgesetzes zufrieden. «Wir können die Gesuche zu einem grossen Teil im beschleunigten Verfahren behandeln. Lediglich 18 Prozent der Asylgesuche kommen ins erweiterte Verfahren.» Dort brauche es aufwendigere Abklärungen.