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Akzeptanz für Masken steigt – Vertrauen in Behörden sinkt
Aus Tagesschau vom 28.08.2020.
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Bevölkerungsumfrage zu Corona Akzeptanz für Masken steigt – Vertrauen in Behörden sinkt

  • Die Forschungsstelle Sotomo hat im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit (BAG) im Juli eine repräsentative Umfrage durchgeführt.
  • Sie kommt zum Schluss: Die Maskentragpflicht im ÖV wird breit getragen. Drei von fünf Personen sagen zudem Ja zu einer Maskenpflicht in Läden.
  • Anders ist die Situation am Arbeitsplatz und im Aussenbereich: Eine deutliche Mehrheit der Befragten spricht sich in diesen Bereichen gegen ein Masken-Obligatorium aus.
  • Zudem haben Behörden wie Medien seit Beginn der Pandemie an Vertrauen verloren.

Das Vertrauen der Bevölkerung in die Wirksamkeit von Hygienemasken ist gestiegen. Die Masken haben sich zwar nicht universell durchgesetzt, aber die Verbreitung hat doch stark zugenommen. Auch die Tragpflicht im öffentlichen Verkehr wird breit akzeptiert.

Und die Maskenpflicht im ÖV führt dazu, dass Menschen vermehrt auch ausserhalb von Zügen und Bussen eine Maske tragen: Vor der Einführung am 6. Juli haben 16 Prozent der Befragten angegeben, im öffentlichen Raum teilweise eine Maske zu tragen. Seit der Tragpflicht tragen 45 Prozent auch ausserhalb des ÖV immer oder manchmal eine Maske.

Gleichzeitig ist die Ablehnung gegenüber einer Maskenpflicht am Arbeitsplatz und im Aussenbereich gestiegen. Hatten sich im April 37 Prozent der Befragten klar oder eher für eine Maskenpflicht am Arbeitsplatz ausgesprochen, waren es Ende Juli noch 33 Prozent. Die Zustimmung für ein obligatorisches Maskentragen im öffentlichen Raum ist sogar von 29 auf 25 Prozent gesunken.

Vertrauen in Medien und Behörden sinkt

Im Vergleich zum Beginn der Pandemie im März nimmt das Informationsbedürfnis in der Bevölkerung langsam ab, es stellt sich eine Normalisierung ein. Gaben Mitte März 82 Prozent der Befragten an, sich via Schweizer Fernsehen SRF über das Coronavirus zu informieren, seien es zwischenzeitlich noch «normalere» 60 Prozent, wie Sotomo schreibt. Die öffentlich-rechtlichen Fernsehkanäle bleiben aber die wichtigsten Informationskanäle.

Die Informationsvermittler – zum einen die Behörden, zum anderen die Medien – haben jedoch zwischen März und Juli an Vertrauen verloren. Die Befragung zeigt zudem, dass in dieser Zeit alle Medien überdurchschnittlich viel Vertrauen eingebüsst haben. Mit den jüngsten Kommunikationspannen geniessen auch Bundesrat und BAG nicht mehr dasselbe Vertrauen wie zu Beginn der Pandemie. Auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wird nicht mehr so stark vertraut.

Informationen zur Datenerhebung

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Die fünfte Datenerhebung zur Wirkungsmessung der Präventionsarbeit des Bundesamts für Gesundheit BAG im Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus fand zwischen dem 20. und 29. Juli 2020 statt. Die Grundgesamtheit der Befragung bildet die sprachassimilierte Wohnbevölkerung der Schweiz ab 15 Jahren mit Internetnutzung.

Die Befragung wurde online durchgeführt und dauerte durchschnittlich 24 Minuten (Median). Die Rekrutierung der Befragten erfolgte quotengesteuert (Sprachregion, Alter, Geschlecht, Bildung) über zwei Online-Panels (DemoSCOPE Community & Intervista Online Panel).

Nach der Bereinigung und Kontrolle der Daten konnten die Angaben von 1673 Personen für die Auswertung verwendet werden. Diese wurden einer nachträglichen Gewichtung auf Basis aktueller Daten des Bundesamts für Statistik BFS unterzogen, um die Disproportionalität der Quotierung (Oversampling im Tessin) wieder auszugleichen und Repräsentativität für die Schweizer Wohnbevölkerung herzustellen. Die Messgenauigkeit beträgt für die gesamte Stichprobe von n = 1’673 max. +/- 2.4 Prozent bei 95 Prozent Sicherheit.

Seit die Zahlen der Neuinfektionen mit dem Coronavirus wieder steigen, ist auch die Besorgnis in der Bevölkerung wieder gestiegen. Am stärksten zugenommen hat das Unbehagen in der italienischsprachigen Schweiz – die Region, die zu Beginn der Pandemie auch besonders stark betroffen war, jedoch zurzeit den geringsten Wiederanstieg an Neuinfektionen hat.

Im Zweifel für die App

Der wichtigste Grund zur Installation der SwissCovid App ist, einen solidarischen Beitrag zur öffentlichen Gesundheit zu leisten. Die Gründe, die bei den Befragten gegen eine Installation sprachen, sind vielfältiger: Zweifel beim Datenschutz, Desinteresse und gar Zweifel an der Wirksamkeit der App.

Trotz Bedenken: 40 Prozent gaben an, sich die App zu installieren, sollten die Covid-Fälle stark ansteigen. Viele fürchten sich wohl auch vor einem erneuten Herunterfahren von Gesellschaft und Wirtschaft. Die «Installation der App (wäre) offenbar für viele ein kleineres ‹Übel›», interpretiert die Forschungsstelle.

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Hermann: «Viele würden App bei Zunahme der Fälle doch noch installieren»
Aus News-Clip vom 28.08.2020.
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SRF Info, 28.8.2020, 13.30 Uhr

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