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Label-Wirrwarr bei «Bio»-Baumwolle
Aus Kassensturz vom 12.03.2019.
abspielen. Laufzeit 6 Minuten 38 Sekunden.

Bio ist nicht gleich Bio Label-Wirrwarr bei «Bio»-Baumwolle

Bei Textilien können sich Konsumenten auf «Bio» nicht verlassen. Manche Label schreiben nur einen geringen Bio-Anteil vor.

Wenn das fertige Kleidungsstück aus gemischten Fasern besteht, kann man nicht mehr testen, ob es sich bei der Rohbaumwolle um Biobaumwolle oder genmanipulierte Baumwolle handelt.

Weltweit entspricht nur ein Prozent der produzierten Baumwolle Bio-Standards, doch die Menge der Kleider mit Biolabel ist grösser. Der Verdacht: Die Kleider sind nicht komplett aus Biobaumwolle. Dazu kommt, dass die vielen verschiedenen Marken-Labels und Standards für Konsumenten verwirrend sind.

Collage Migros und Coop Etikette
Legende: 100 Prozent Bio: Das Label «Naturaline» von Coop und «Migros Bio Cotton». SRF

Hundert Prozent Bio-Baumwolle

Praktisch alle grossen Bekleidungshersteller haben eine Bio-Linie. Hundert Prozent Bio versprechen die folgenden drei Labels. Das Bio-Label von Coop – «Naturaline» stammt von Biore und garantiert hundert Prozent Biobaumwolle sowie volle Rückverfolgbarkeit auch für die Konsumenten.

Genmanipuliertes Saatgut dominiert den Baumwolle-Anbau

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Es ist gegen Schädlinge resistent und bedroht auch die Biobaumwolle. Mehr dazu

Auch Migros verspricht für das Label «Migros Bio Cotton» hundert Prozent Biobaumwolle. Ebenso bei «Bio-Cotton» von C&A.

Weniger Biobaumwollanteil

Doch aufgepasst: bei manchen Labeln handelt es sich eher um Greenwashing: Bei manchen Händlern kann das Bekleidungsstück auch deutlich weniger Biobaumwolle enthalten: Zum Beispiel das Label «Conscious» von H&M. Hier müssen es nur mindestens fünfzig Prozent Biobaumwolle sein.

Der genaue Anteil ist unterschiedlich und deklariert. Das Label «Manor Bio Blend» garantiert ebenfalls nur fünfzig Prozent Biobaumwolle. Nur dürfen die restlichen Fasern keine konventionelle Baumwolle sein. Nur zwanzig Prozent Biobaumwolle sind es beim Biolabel «organic» von Esprit.

«Öko»-Zertifikate mit sehr unterschiedlichen Standards

Auch Labels von Zertifizierungsstellen haben teils sehr unterschiedliche Anforderungen: Während die Better Cotton Initiative BCI zum Beispiel keinen und OCS Blended nur fünf Prozent Biobaumwollanteil vorschreiben, garantiert Biore hundert Prozent Biobaumwolle. BCI erlaubt sogar Gentechnik und Pestizide.

Stellungnahmen

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Manor: «Bio Blend bedeutet: Fünfzig Prozent Bio, gemischt mit fünfzig Prozent zum Beispiel Viskose oder Leinen oder aber mit Polyester, um dem Artikel Stabilität zu ermöglichen. Aktuell haben wir nur ein einziges Bio-Blend-Produkt im Angebot.»

Esprit: «In unserer Zielvorgabe zu hundert Prozent nachhaltiger Baumwolle haben wir die Programme und Zertifikate genau definiert und veröffentlicht. Wir sind davon überzeugt, dass ein ausgewogener Mix zwischen den unterschiedlichen Baumwollprogrammen dazu beiträgt, unser Ziel zu erreichen.»

H&M: «Wir verwenden bereits heute 95 Prozent nachhaltige Baumwolle.»

Tonnenweise Kleider landen in der Kehrichtverbrennung. Entsorgen auch Mode-Händler Kleider im Müll? Morgen mehr dazu im SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» um 8.10 Uhr auf SRF1.

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