Wenn das fertige Kleidungsstück aus gemischten Fasern besteht, kann man nicht mehr testen, ob es sich bei der Rohbaumwolle um Biobaumwolle oder genmanipulierte Baumwolle handelt.
Weltweit entspricht nur ein Prozent der produzierten Baumwolle Bio-Standards, doch die Menge der Kleider mit Biolabel ist grösser. Der Verdacht: Die Kleider sind nicht komplett aus Biobaumwolle. Dazu kommt, dass die vielen verschiedenen Marken-Labels und Standards für Konsumenten verwirrend sind.
Hundert Prozent Bio-Baumwolle
Praktisch alle grossen Bekleidungshersteller haben eine Bio-Linie. Hundert Prozent Bio versprechen die folgenden drei Labels. Das Bio-Label von Coop – «Naturaline» stammt von Biore und garantiert hundert Prozent Biobaumwolle sowie volle Rückverfolgbarkeit auch für die Konsumenten.
Auch Migros verspricht für das Label «Migros Bio Cotton» hundert Prozent Biobaumwolle. Ebenso bei «Bio-Cotton» von C&A.
Weniger Biobaumwollanteil
Doch aufgepasst: bei manchen Labeln handelt es sich eher um Greenwashing: Bei manchen Händlern kann das Bekleidungsstück auch deutlich weniger Biobaumwolle enthalten: Zum Beispiel das Label «Conscious» von H&M. Hier müssen es nur mindestens fünfzig Prozent Biobaumwolle sein.
Der genaue Anteil ist unterschiedlich und deklariert. Das Label «Manor Bio Blend» garantiert ebenfalls nur fünfzig Prozent Biobaumwolle. Nur dürfen die restlichen Fasern keine konventionelle Baumwolle sein. Nur zwanzig Prozent Biobaumwolle sind es beim Biolabel «organic» von Esprit.
«Öko»-Zertifikate mit sehr unterschiedlichen Standards
Auch Labels von Zertifizierungsstellen haben teils sehr unterschiedliche Anforderungen: Während die Better Cotton Initiative BCI zum Beispiel keinen und OCS Blended nur fünf Prozent Biobaumwollanteil vorschreiben, garantiert Biore hundert Prozent Biobaumwolle. BCI erlaubt sogar Gentechnik und Pestizide.
Tonnenweise Kleider landen in der Kehrichtverbrennung. Entsorgen auch Mode-Händler Kleider im Müll? Morgen mehr dazu im SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» um 8.10 Uhr auf SRF1.