- Der Schweizerische Städteverband (SSV) fordert vom Bund bessere Bedingungen für die Agglomerationsgebiete.
- Die Regionen rund um grössere Städte würden von der Öffentlichkeit zu wenig wahrgenommen und ihre Bedeutung massiv unterschätzt.
- Herausforderungen für Agglomerationen seien die gleichen wie für Städte – zum Beispiel überlastete Verkehrssysteme, soziale Lasten und fehlende Betreuungsangebote.
Der Städteverband kritisiert die Wahrnehmung der Agglomerationen als «Anhängsel der Kernstädte» und stellt das Potenzial dieser «Chancenräume» ins Zentrum eines Forderungskatalogs. Insbesondere vom Bund erwartet der SSV ein grösseres Engagement als bisher.
In den letzten 35 Jahren habe das Bevölkerungswachstum insbesondere in den Agglomerationen und agglomerationsnahen Gebieten stattgefunden, erklärte SSV-Präsident Kurt Fluri an der Jahres-Medienkonferenz in Bern.
Städte der Zukunft
Die Agglomerationen seien die Städte der Zukunft, die noch lange nicht fertig gebaut sind. Laut Fluri ist zu erwarten, dass sowohl Kernstädte wie Agglomerationen ein weiteres Bevölkerungswachstum absorbieren und die damit verbundenen Aufgaben stemmen müssen. Es gelte daher, diese Räume gemeinsam zu betrachten und dabei ihre Unterschiede zu respektieren.
Die Agglomerationspolitik müsse laut SSV in der nationalen Politik einen höheren Stellenwert erhalten. Die nächste Legislatur solle deshalb zur «Legislatur der Städte und Agglomerationen» werden. Der Bund müsse die Rahmenbedingungen für die Agglomerationen verbessern.
Unterstützung nicht nur beim Verkehr
So müssten etwa die gut etablierten Agglomerationsprogramme im Bereich Verkehr auch auf andere Bereiche mit grossen Verflechtungen ausgeweitet werden, namentlich in der Sozialpolitik, der Integration, der Wirtschafts- und Finanzpolitik oder der Quartier- und Stadtentwicklung.
Im Herbst wird der SSV eine grossangelegte Umfrage zur Agglomerationsthematik durchführen. Die Ergebnisse sollen in die Agenda zur neuen Legislatur einfliessen und nach den Wahlen im Herbst vorgestellt werden.