- LGBT-Personen leiden vermehrt an depressiven Symptomen und unter Suizidgedanken.
- Ausserdem berichten sie häufiger, einen Suizidversuch unternommen zu haben. Das zeigt eine Studie im Auftrag des Parlaments.
- Der Bundesrat will nun verschiedene Massnahmen prüfen.
Der Bericht zur Gesundheit von lesbischen, schwulen und bisexuellen und trans Personen kommt zum Schluss, dass im Bereich der psychischen Gesundheit die Ungleichheiten zwischen LGBT-Personen und der übrigen Bevölkerung ausgeprägt sind. Das teilte der Bundesrat mit. Die Benachteiligung betrifft gemäss dem Forschungsbericht der Hochschule Luzern vor allem die psychische und sexuelle Gesundheit.
Diskriminierung hat viele Gesichter
Eine wesentliche Rolle spielten häufigere Erfahrungen mit Diskriminierung sowie verminderte psychische und soziale Schutzfaktoren. Einige Befragte berichteten auch über Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen in der Gesundheitsversorgung.
Tabak und Alkohol werden von den Befragten verglichen mit der übrigen Bevölkerung häufiger konsumiert, wie der Studie weiter zu entnehmen ist. Sie konsumieren auch häufiger Cannabis oder weitere psychoaktive Substanzen.
Nationale Strategien anpassen
Der Bundesrat will deshalb prüfen, wie LGBT-Personen insgesamt in gesundheitspolitischen Strategien besser berücksichtigt werden können. Beispielsweise sollen LGBT-Personen mit den Massnahmen der Strategie Sucht besser erreicht werden können. Die Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt solle dabei als gesundheitsrelevanter Aspekt mitgedacht werden. Zudem soll die Früherkennung und Frühintervention bei jungen LGBT-Personen mit Suizidgedanken verbessert werden.
Der Bundesrat hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) beauftragt, entsprechende Abklärungen im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Suizidprävention zu treffen.
Weiter will der Bundesrat abklären, ob die Datenlage verbessert werden könnte, indem Fragen zur sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität in nationale Erhebungen zu gesundheitlichen und sozialen Themen aufgenommen werden. «Es sind Massnahmen in verschiedenen Politikbereichen notwendig, um die Stellung von LGBT-Personen in unserer Gesellschaft zu stärken», so der Bundesrat.