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Bundesratskandidatur Hat die Partei Sie bekniet, Herr Pfister?

Der Zuger Regierungsrat Martin Pfister will in den Bundesrat. Am Donnerstag trat der Mitte-Politiker erstmals vor die Medien. Dem 61-Jährigen ist bewusst, dass man ihn auf nationaler Ebene nicht kennt. Das will er ändern.

Martin Pfister

Zuger Regierungsrat und Bundesratskandidat

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Martin Pfister wurde 1963 in Zug geboren. 2016 wurde er für die Mitte-Partei in den Zuger Regierungsrat gewählt, wo er seither der Gesundheitsdirektion vorsteht.

Martin Pfister hat Geschichte und Germanistik studiert und ist ausgebildeter Lehrer. Zudem war er Oberst und während acht Jahren in der Führung der Katastrophenhilfe aktiv.

SRF News: Sie haben Ihre Kandidatur im letzten Moment bekannt gegeben. Hat die Partei sie bekniet, dass Sie antreten oder war das wirklich freiwillig?

Martin Pfister: Es gab sicher einen gewissen Druck, dass diese Kandidatur auch entsteht. Ich empfinde es aber auch als Chance, wenn das Feld der Kandidierenden ausgeweitet und die 150 Regierungsrätinnen und Regierungsräte in den Kantonen zu den möglichen Kandidaten für den Bundesrat gehören.

Die Zentralschweiz ist seit über 20 Jahren nicht mehr im Bundesrat vertreten, der Kanton Zug gar über 40 Jahre nicht mehr. Welche Rolle hat dies bei Ihren Überlegungen gespielt?

Das hat eine sehr wichtige Rolle gespielt. Es kamen sehr viele Leute auf mich zu, die mir sagten, es sei an der Zeit, dass ein Zentralschweizer Bundesrat wird. Das hat meinen Entscheid mit beeinflusst.

Sie haben sich selber als den grossen Unbekannten beschrieben. Ihr Konkurrent Markus Ritter ist sehr gut vernetzt in Bern. Sie eher weniger. Wie ist ihre Vorgehensweise, um dies wettzumachen?

Es geht jetzt um die Vernetzungsarbeit mit Leuten im Bundesparlament. Da habe ich bereits verschiedenste Kontakte gehabt.

Es ist sicher eine Herkulesaufgabe, bei den Mitgliedern des Parlamentes Vertrauen zu schaffen.

Einzelne kenne ich heute schon recht gut. Aber es ist sicher eine Herkulesaufgabe in den nächsten Wochen, bei den Mitgliedern des Parlamentes Vertrauen zu schaffen, dass ich auch eine valable Kandidatur bin.

Und wie gehen Sie da konkret vor?

Ich treffe einerseits Leute, aber es gibt auch Menschen, die sich für mich einsetzen und für mich Gespräche führen. Das ist ein Netzwerk, das man betreiben muss. Ich möchte möglichst viel auch persönlich präsent sein, im Kontakt mit Parlamentarierinnen und Parlamentariern, die mich dann unterstützen könnten oder möchten.

Neben der Bundesratskandidatur sind Sie aber auch noch Gesundheitsdirektor im Kanton Zug, wer macht in der Zwischenzeit Ihren Job in Zug?

Es ist mein Ehrgeiz, dass in der Gesundheitsdirektion alles gleich weiterläuft wie bisher. Das werde ich sicherstellen, es braucht dafür einen besonderen Einsatz. Der Vorteil ist, dass es eine relativ kurze Zeit betrifft, bis die Wahlen im März stattfinden.

Das Gespräch führte Markus Föhn

Regionaljournal Zentralschweiz, 6.2.2025, 12:03 ; 

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