Zum Inhalt springen
Audio
Fachhochschule lanciert Wiederaufbau-Ausbildung
Aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 05.01.2023. Bild: Colourbox
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 18 Sekunden.

CAS für Geflüchtete Berner Fachhochschule schult Ukrainerinnen für Wiederaufbau

Ukrainerinnen in der Schweiz sollen lernen, wie sie ihre Heimat wiederaufbauen können. Eine Betroffene freut sich.

«Rebuild Ukraine»: Die Berner Fachhochschule BFH startet Ende Februar einen CAS «Wiederaufbau Ukraine». 30 Ukrainerinnen sollen in Biel, Luzern, Zürich und Rapperswil lernen, wie sie ihre zerbombten Dörfer und Städte wiederaufbauen können.

Der Studiengang richtet sich zum Beispiel an Architektinnen oder Ingenieurinnen – Frauen aus dem Bausektor – die in die Schweiz geflüchtet sind.

Ukrainerin im Bürosessel
Legende: Nataliia Terekhova (38) will am Wiederaufbau der Ukraine mithelfen – und bildet sich dazu an der Berner Fachhochschule weiter. zvg

«Wir wollen ihnen Methoden mitgeben, dass sie den Wiederaufbau in der Ukraine beurteilen und gestalten können», sagt Thomas Rohner, Professor und Dozent an der Berner Fachhochschule, zu Radio SRF. Nach der Ausbildung sollen die Frauen beispielsweise Schäden an Gebäuden besser erkennen und erfassen können, oder die Sanierung der Wasser- und Stromversorgung planen.

Nach dem Ende des Krieges will ich helfen, mein Land wieder aufzubauen.
Autor: Nataliia Terekhova Geflüchtete aus der Ukraine

Eine der Teilnehmerinnen ist Nataliia Terekhova . Sie ist im März 2022 aus Kiew in die Schweiz geflüchtet und wohnt derzeit mit vier Kindern – darunter ihre Nichte und ihr Neffe – in Thun.

Zerbombtes Gebäude in Kiew
Legende: Russland hat in der Ukraine tausende Häuser zerstört. Nun sollen Ukrainerinnen in der Schweiz lernen, wie diese effizient wiederaufgebaut werden können. Keystone/Renata Brito

«Nach dem Ende des Krieges will ich helfen, mein Land wieder aufzubauen», sagt die 38-Jährige. In der Ukraine führte sie eine eigene Beratungsfirma im Bausektor.

Die viermonatige CAS-Weiterbildung kostet 6500 Franken. Die Beiträge sollen durch Patenschaften gedeckt werden. 15 Stiftungen, Firmen und Privatpersonen hätten bereits Beiträge zugesichert.

Mithilfe der ukrainischen Botschaft und dem Staatssekretariat für Migration (SEM) will Thomas Rohner die Ausbildung in der Ukraine-Community bekannt machen. «In der Schweiz erfüllen rund 1000 Ukrainerinnen die Anmeldebedingungen», sagt er.

Die Themen müssen von den Ukrainerinnen selbst kommen. Wir können ihnen nur die Methoden mitgeben.
Autor: Thomas Rohner Dozent BFH

Etwas liegt dem Professor besonders am Herzen. Es gehe nicht darum, «aus einer arroganten Schweizer Haltung» den Ukrainerinnen zu zeigen, wie Wiederaufbau gehe. «Die Themen müssen von den Ukrainerinnen selbst kommen. Wir können ihnen nur die Methoden mitgeben.»

Die Idee für den Studiengang sei ihm unmittelbar nach dem Angriff von Russland auf Kiew im vergangenen Februar gekommen. An der Ukraine-Konferenz in Lugano habe er ein Netzwerk aufgebaut, die Weiterbildung für Ukrainerinnen habe nach und nach Formen angenommen.

In Lugano traf Rohner auch auf Nataliia Terekhova. Für sie ist der Wiederaufbau eine Herzensangelegenheit. Gerade für ihre Kinder. «Als Mutter will ich meinen Kindern eine gute Zukunft in der Ukraine ermöglichen», so Terekhova.

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 05.01.2023, 6.31 Uhr ; 

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel