Es ist das Spiel des Jahres: Heute Abend trifft YB im ausverkauften Wankdorfstadion auf Manchester City, den derzeit wohl besten Fussballklub der Welt.
Trainer-Ikone Pep Guardiola und Stürmerstar Erling Haaland begeistern Fussball-Fans aus aller Welt, Millionen dürften die Partie auf dem Berner Kunstrasen am Fernseher verfolgen.
Es ist ein Spiel David gegen Goliath: Der Marktwert der YB-Spieler beträgt rund 60 Millionen Franken. Bei ManCity sind es 1.2 Milliarden Franken. Dementsprechend bereiten sich selbst eingefleischte YB-Fans innerlich auf eine klare Niederlage vor.
ManCity müsste eine halbe Million an Kanton Bern abliefern
Verliert YB den CL-Knaller, können immerhin die Hüterinnen und Hüter der Berner Staatskasse jubeln: «Für den Fiskus ist es erfreulich, wenn solche Spiele im Kanton Bern stattfinden. Denn wir können eine Quellensteuer auf der Siegprämie der ausländischen Teams erheben», sagt Claudio Fischer, Amtsleiter Steuerverwaltung Kanton Bern. 17 Prozent beträgt der maximale Steuersatz.
Wenn die «Skyblues» gewinnen, kassiert der Verein Uefa-Siegprämien in der Höhe von 2.8 Millionen Franken. ManCity müsste also rund eine halbe Million Franken der Berner Staatskasse überlassen.
Wenn YB die Sensation schaffen und Manchester City bezwingen sollte, gibt es für den Fiskus ebenso einen Extra-Zustupf. Prämien, Ticketverkäufe, Wurst und Bier: Die Young Boys rechnen mit Einnahmen aus der Champions League in der Höhe von rund 30 Millionen Franken.
«Es ist klar, dass wir so auch Ende Jahr einen guten Gewinn ausweisen können. Dementsprechend werden wir einen hohen Steuerbetrag überweisen, wir rechnen mit einem siebenstelligen Betrag», sagt YB-CEO Wanja Greuel.
Höhere Sicherheitskosten wegen CL-Knüller
Der Kanton Bern verdient also an den drei YB-Heimspielen in der Champions League mit. «Der Kanton nimmt Geld ein, YB nimmt Geld ein. Das ist auch richtig so. Wer Erfolg hat, soll belohnt werden», sagt Regierungsrat Philippe Müller zu SRF. Anderseits würden die Sicherheitskosten steigen.
Der Kanton nimmt Geld ein, YB nimmt Geld ein. Das ist auch richtig so.
Dies, weil Polizisten und Polizistinnen etwa einen allfälligen Marsch der ManCity-Fans begleiten und rund um das Stadion für Sicherheit sorgen müssen. Müller rechnet mit rund einer Million Franken Sicherheitskosten für die drei Champions-League Heimspiele von YB.
Unter dem Strich dürften die Champions-League-Spiele also auf für den Kanton Bern positiv sein – vor allem dann, wenn eben die Gäste ihre Siegesprämien hier versteuern. Steuerverwalter Claudio Fischer gibt sich in der Sache neutral. Im Herzen aber ist für ihn klar: «Als hier Ansässiger drücke ich natürlich YB die Daumen.»