Wegen eines Systemausfalls bei der nationalen Flugsicherung Skyguide war am Mittwochmorgen der gesamte Schweizer Luftraum vorübergehend gesperrt. Kein Flugzeug konnte starten, keines landen – nicht einmal der Überflug über die Schweiz war möglich.
Am Flughafen Zürich mussten deshalb zig Flüge gestrichen werden. Erst ab zirka 09:30 Uhr konnte der Flugbetrieb langsam wieder hochgefahren werden. Doch viele Flüge sind gestrichen worden. Für die vielen gestrandeten Passagiere bedeutet das vor allem eins: Stress.
«Muss alle meine Geschäftstermine absagen»
Ein Mann, der heute geschäftlich nach Berlin muss, hegt noch einen Funken Hoffnung: «Ich bin jetzt Stand-by für einen anderen Flug. Nun muss ich aber wohl alle meine Geschäftstermine in Berlin absagen. Es hiess, dass man informiert würde, doch plötzlich war einfach der Bildschirm schwarz: Wir wurden kaum informiert», sagt er zu SRF.
Ein älterer Mann sah sich heute Nachmittag bereits mit seiner Gruppe die Schönheit Barcelonas geniessen. Soweit kommt es aber wohl nicht: Ich bin mit einer ganzen Gruppe unterwegs. Und eine ganze Gruppe umzubuchen, ist fast nicht möglich, alle Flüge sind voll. Nun warten wir, dass wir entweder heute fliegen können oder dann gar nicht.»
Ruhe überwiegt trotz Stressmoment
Viele Passagiere lassen sich aber nicht aus der Ruhe bringen – trotz der historischen Panne am Flughafen. Zum Beispiel zwei junge Frauen, die nach Berlin reisen: «Jetzt sind wir überglücklich, denn wir können bereits zwei Stunden später doch noch nach Berlin fliegen. Wir haben schon mit einem Chaos gerechnet, dass es aber gleich ein solches Ausmass hat, ahnten wir nicht.»
Zwei andere junge Frauen nehmen das Chaos ebenfalls ziemlich locker. Lachend sagen sie gegenüber SRF, dass sie die Situation spontan regeln wollten: «Wir fragten, ob wir ein Upgrade für einen anderen Flug bekommen. Nun bekommen wir halt Essensgutscheine.»
Ein junger Mann mit einem aussergewöhnlichen Reiseziel nimmt die Sache kurz vor dem grossen Trip locker: «Unser Weiterflug nach Grönland geht erst morgen. Heute reisen wir erstmal nach Kopenhagen. Von dem her sind wir relativ entspannt.»
Ein junger Mann, der für ein Fest nach England fliegt, wähnt sich indes im Glück: «Ich wäre morgens um 7 Uhr nach London geflogen. Aber ich gehöre zu den Glücklichen – man konnte mich umbuchen, im Gegensatz zu wohl den meisten anderen.»
Ähnlich sieht es ein Geschäftsmann auf dem Weg in die Hauptstadt Belgiens: «Ich will nach Brüssel. Im Moment bin ich recht entspannt, es fliegen heute noch zwei weitere Maschinen nach Brüssel. Wir hoffen, dass sie mich umbuchen können.»
Passagiere sollten sich vor der Abreise informieren
Manuela Staub, die Mediensprecherin des Flughafens Zürich, rät den Passagieren, sich vor der Abreise über den neusten Stand zu informieren. Dies obwohl die Panne bereits behoben sei. Ein solcher Systemausfall habe nämlich Konsequenzen für den Flugbetrieb den ganzen Tag hindurch.
Ob ein Flug durchgeführt werden kann, sei im Internet ersichtlich, zum Beispiel auf der Webseite des Flughafens Zürich oder auf den Webseiten der jeweiligen Airlines.