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Männer sind eine Seltenheit in «Frauenberufen»
Aus HeuteMorgen vom 14.11.2019.
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Coiffeuse vs. Maurer Männer machen einen Bogen um klassische Frauenberufe

Noch immer wählen die meisten Frauen typische Frauenberufe und die meisten Männer Männerberufe. Über die Jahre ändert sich nur sehr wenig.

Es gibt Berufe, die praktisch vollständig in Frauenhand sind; bei den Hebammen liegt der Frauenanteil bei 99.9 Prozent, bei Kleinkinder-Erzieherinnen bei 97 Prozent, und auch im Coiffeur-Salon arbeiten 90 Prozent Frauen.

Es gebe auch kaum Anzeichen, dass mehr Männer diese Berufe ergreifen würden, sagt Jürg Schweri, Professor am Eidgenössischen Hochschulinstitut für Berufsbildung. «Ein Grund ist, dass die Karriere- und Lohnaussichten in diesen Berufen schlechter sind. Von daher kann es für viele Männer auch weniger interessant sein, in Frauenberufe hineinzugehen», sagt Schweri.

Für Männer gebe es also einerseits zu wenige Anreize, um in diese Berufe einzusteigen, und andererseits nur wenige Förderprogramme oder Bemühungen, damit die Männer dies auch tun würden.

Legende:
Beliebte Berufe in der Schweiz Bundesamt für Statistik / EHB

Ausnahmen bestätigen die Regel

Dennoch gibt es in dieser relativ starren Berufswelt auch einige Ausnahmen, zum Beispiel die kaufmännischen Berufe. Dort ist der Männeranteil in den vergangenen 15 Jahren gestiegen. Noch deutlicher ist die Verschiebung in der Verkaufsbranche. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war der Verkauf praktisch ein reiner Frauenberuf, heute arbeiten dort allerdings fast gleich viele Männer wie Frauen.

Viele Frauen sind heute viel besser ausgebildet als früher, womit ihnen auch andere Berufe offenstehen. Für Männer mit einer weniger guten Ausbildung sind dagegen viele Stellen in der Industrie verloren gegangen. Sie wählen deshalb vermehrt Berufe im Dienstleistungssektor.

Pfleger, Kleinkinderzieher, Primarlehrer

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  • Der Anteil der Männer in den Berufsbereichen Pflege, Gesundheit und Geburtshilfe hat sich seit 30 Jahren kaum verändert. Gemäss Bundesamt für Statistik lag der Männeranteil in diesem Bereich im Jahr 2017 bei 12 Prozent. 1990 waren es 9 Prozent.
  • Auch bei der Kleinkinderziehung bewegt sich wenig. 1990 kam gerade mal ein Mann auf 99 Kleinkinderzieherinnen. 2017 lag der Männeranteil bei 3 Prozent.
  • In der Primarschule nimmt der Anteil an Lehrern gegenüber Lehrerinnen ab. 1990 waren 39 Prozent der Unterrichtenden Männer, 2017 bloss noch 21 Prozent.

Berufsforscher Schweri kommt in seinen Untersuchungen zum Schluss, dass die Berufswelt noch immer mehrheitlich geschlechtergetrennt ist – auch, weil Frauen weniger karriereorientiert seien.

«Es ist sehr männlich geprägt, wettbewerbsorientiert zu sein, besser sein zu wollen als andere und sich einer Wettbewerbssituation auszusetzen.» Das führe auch dazu, dass sich Männer und Frauen in anderen Berufen wohlfühlen und in anderen Berufen ihre Zukunft sehen, so Schweri.

Coiffeure, Kleinkindererzieher und Krankenpfleger werden also auch in Zukunft die Ausnahme bleiben.

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