- Das Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft (fög) der Universität Zürich hat die Berichterstattung der Medien während der Coronavirus-Pandemie untersucht.
- Das Fazit: «Die Berichterstattung war qualitativ relativ hoch.»
- Doch es gibt auch Kritik. So hätte es beim Umgang mit Zahlen und Statistiken Probleme gegeben – und vor dem Lockdown sei zu wenig kritisch berichtet worden.
Bis zu 70 Prozent der gesamten Berichterstattung hätte sich an manchen Tagen im ersten Halbjahr 2020 um das Thema Coronavirus gedreht, schreibt das fög. Dabei hätten die Medien ein vielfältiges Spektrum mit Themen aus Medizin, Politik und Wirtschaft abgedeckt.
Während die Studie der Medienberichterstattung in Bezug auf Vielfalt und Relevanz insgesamt eine hohe Qualität zuschreibt, hätten die Medien in der sensiblen Phase vor dem Lockdown zu wenig kritische Distanz zu Regierung und Behörden gehabt. Auch für den Umgang mit Zahlen und Statistiken gibt es Kritik: Beiträge dazu blieben «häufig ohne Einordnung».
Hier geht es zur Studie
Im wissenschaftlichen Bereich dominierten laut Fög Expertinnen und Experten aus der Virologie, Epidemiologie oder Immunologie. Unter den 30 Forschenden, die in den Medien im untersuchten Zeitraum am häufigsten Resonanz erhalten hätten, befänden sich nur lediglich drei Ökonomen.
Sprachregionale Unterschiede
Auch sprachregionale Unterschiede bei der Berichterstattung finden in der Studie Beachtung: Die Medien aus der französischsprachigen Schweiz berichteten demnach stärker über die Bedrohung des Coronavirus für die Gesundheit, was mit der hohen Infektionsrate in der französischsprachigen Schweiz zu erklären sei. Auf der anderen Seite falle die Behördenkritik in der Deutschschweiz stärker aus als in der französischsprachigen Schweiz.