Schon im Januar soll es losgehen mit dem Impfen in der Schweiz, verkündete am Montag Bundesrat Alain Berset. Sobald der Impfstoff zugelassen sei, würden die Kantone ihre Impfdosen erhalten. Dann können sich die ersten Personen in ihren Wohnkantonen impfen lassen. Doch genau dieser letzte Punkt stellt Spitäler wie das Universitätsspital Basel vor ein grosses Problem.
Eigentlich will das Spital möglichst rasch beginnen. «Wir würden gerne all jene Angestellten impfen, die dies auch wollen», sagt Nicolas Drechsler, Sprecher des Unispitals. Schliesslich haben die Angestellten des Unispitals täglich mit Patientinnen und Patienten zu tun, die mitunter das grösste Risiko für einen schweren Verlauf der Krankheit haben.
Impfkontingent macht Spital einen Strich durch die Rechnung
Das Problem ist nur, dass dies nicht in den Impfplänen des Bundes vorgesehen ist. Denn der Bund will die Kantone nächstes Jahr anteilsmässig zu ihrer Bevölkerung mit Impfdosen beliefern. Die Kantone bekommen also nur Impfdosen für ihre eigene Wohnbevölkerung. Deshalb wird auch das Unispital nur mit Impfdosen für die Einheimischen beliefert.
Jene Angestellten, die im Kanton Solothurn, Baselland, Aargau oder im grenznahen Ausland wohnen, blieben also aussen vor. Das betrifft über die Hälfte des Personals. «Wenn wir wenigstens die Angestellten aus der Region selbst impfen könnten, wäre das eine grosse Erleichterung für uns alle», so Unispital-Sprecher Drechsler.
Verhandlungen sind im Laufen
Das Unispital hat deshalb beim Gesundheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt interveniert. Dort bestätigt man gegenüber SRF, dass man «diesen Punkt mit dem Bund noch am Klären» sei. Das Bundesamt für Gesundheit selbst reagierte bis zur Sendung nicht auf eine Anfrage um eine Stellungnahme.
Beim Unispital Basel hoffen die Verantwortlichen, dass man sich auf eine praktikablere Lösung einigen kann. Damit es im Januar nicht zu einer Situation kommt, die fast schon Ähnlichkeiten mit der Weihnachtsgeschichte hat. Nämlich, dass alle Impfwilligen dafür in ihren Wohnkanton gehen, so wie in der Bibel die Menschen in ihren Heimatort zurückkehren, um sich in Steuerlisten eintragen zu lassen.