Sollen Corona-Geimpfte einen Freipass fürs Fitnessstudio, den Kino- und Restaurantbesuch erhalten? Bei diesen Privilegien scheiden sich die Geister. Der Bundesrat sagt ja, die Community ist sich jedoch nicht einig.
Diskriminierung oder ein Akt der Solidarität?
In der SRF-Community zeigen sich viele skeptisch gegenüber einem Impfprivileg. Würde ein Privileg an Schulen eingeführt, sei dies klar eine Diskriminierung, meint Manfred Keller. Auch Andi Raschle ist dieser Meinung: «Impfprivilegien sind eine Impfpflicht durch die Hintertüre und ganz klar und daher abzulehnen!».
Das ist eindeutig ein versteckter Impfzwang, der hier ins Feld rückt.
Christa Wüstner sieht wie viele andere Userinnen und User in den Impfprivilegien einen versteckten Impfzwang. Trotzdem werde sie sich impfen lassen, sagt sie. Claudia Beutler empfindet den Begriff Privileg an sich als falsch: «Es sind demokratische Rechte, die zum Schutz der Gesundheit eingeschränkt wurden. Wenn jemand nicht mehr gefährlich ist, muss er seine Rechte wieder erhalten.»
Impfen oder nicht impfen
Überhaupt hat die Thematik die Userinnen und User angeregt, darüber zu diskutieren, ob sie überhaupt für oder gegen eine Impfung sind. So schreibt Katrin Haueter: «Sich impfen zu lassen, ist gelebte Solidarität! Solidarität mit denen, die gefährdet sind und sich nicht impfen lassen können.» Peter Hahnau hingegen meint: «Stand jetzt möchte ich mich nicht impfen lassen» und fügt aber an, dass er vielleicht doch einknicken würde, sollte man nur noch mit einer Impfung am Sozialleben teilnehmen dürfen.
Ob es zu einem Impfprivileg kommen wird, bezweifelt Francisco Casanova: «Ich empfinde die aktuelle Berichterstattung über dieses Thema mehr als warme Luft bzw. Wind um gar nichts. Ich bin überzeugt, dass es nicht so weit kommen wird.»
Privilegien als Impf-Motivation?
«Wenn Geimpfte (und vielleicht auch mit Schnelltests Getestete?) wieder Reisen dürften, Restaurants und Veranstaltungen besuchen dürften, würde dies auch dazu beitragen, dass sich die Wirtschaft langsam wieder normalisiert», schreibt Willi Meier. Neben der Frage, ob Impfprivilegien legitim sind, finden es einige schwierig zu beurteilen, in welchen Bereichen diese gelten sollen.
Sich impfen zu lassen, ist gelebte Solidarität! Solidarität mit denen, die gefährdet sind und sich nicht impfen lassen können.
Für manche würde ein Privileg zu einer Impfung motivieren. Zur Frage welches Privileg sie am meisten motivieren würde, wählten rund ein Viertel der Befragten einfacheres und schnelleres Reisen als Antwort. 14 Prozent wählen das Privileg Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen (Festivals, Konzerte, Aufführungen etc.), 13 Prozent mehr Kontakt mit Familienangehörigen. «Alle Impfverweigerer sollen von gewissen Vergünstigungen wie Reisen, Konzerte etc. ausgeschlossen werden», findet Kurt Schmidt.
Wie fair ist ein mögliches Impfprivileg?
Das Thema Immunität spielt für manche bei der Privileg-Debatte auch eine Rolle. Sollten Personen, die eine Infektion durchgemacht haben und sehr wahrscheinlich immun sind, auch von Privilegien profitieren? Was meinen Sie dazu?
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