Seit Wochenbeginn dürfen die Schweizer Hochschulen wieder einen Präsenzunterricht mit maximal 50 Studierenden durchführen. Der Entscheid des Bundesrats, die Studierenden nach einem Jahr Fernunterricht wieder begrüssen zu dürfen, stellt die Institute allerdings vor beträchtliche Herausforderungen.
Wegen der zahlenmässigen Beschränkung müssten die Institute nun abwägen, welche Formate sie öffnen und wo sie den Fernunterricht bis Ende Semester weiterführen wollten, erklärt Martina Weiss, Generalsekretärin der Dachorganisation der Schweizer Hochschulen, Swissuniversities.
Kritik an Obergrenze
«Wir hätten es begrüsst, wenn der Bundesrat auf eine Obergrenze verzichtet hätte», betont Weiss. Denn die Hochschulen seien in der Lage, die Sicherheit der Studierenden durch die anfangs Herbstsemester aufgebauten Schutzkonzepte sicherzustellen.
Wir hätten es begrüsst, wenn der Bundesrat auf eine Obergrenze verzichtet hätte.
Es hänge nun von den einzelnen Disziplinen und den lokalen Gegebenheiten ab, was die Hochschulen nun öffneten und was nicht, sagt Weiss. Sie geht aber davon aus, dass alle Universitäten in unterschiedlicher Frist in Teilbereichen wieder Präsenzunterricht gewährleisten werden.
Hin und Her vermeiden
Weiss erinnert daran, dass in der Konsultationsrunde von Mitte März noch eine Obergrenze von 15 Personen zur Diskussion gestanden habe. Nun seien es 50 Personen geworden. Ein Öffnungsschritt sei zwar erwartet worden, doch die Unsicherheit sei gross gewesen. Nun habe der Bundesrat am letzten Mittwoch einen «sportlichen Zeitplan» vorgelegt.
«Die Hochschulen wollen auf jeden Fall ein Hin und Her vermeiden, also jetzt öffnen und dann in ein paar Wochen wieder herunterfahren», sagt Weiss. Auch die Studierenden wünschten sich eine ungefähre Planungssicherheit. Ein Teil von ihnen wolle schnellstmöglich auf den Campus zurück, andere seien zurückhaltender. Die Hochschulen täten ihr Bestes, um im Rahmen der Möglichkeiten allen gerecht zu werden.