Auf Tauchstation war der Bundesrat nicht. An Silvester hatte er sogar eine Telefonkonferenz abgehalten. Und Gesundheitsminister Alain Berset hat sich immer wieder auf Twitter zu Wort gemeldet.
Allerdings mit immer der gleichen Aussage: Es brauche keine schärferen Massnahmen, solange wegen der Omikron-Welle nicht viel mehr Patientinnen und Patienten in den Spitälern und Intensivstationen landeten.
Es wäre deshalb eher überraschend, wenn der Bundesrat heute grosse Verschärfungen der Corona-Massnahmen beschliessen würde. Allenfalls könnte die Landesregierung aber vorschlagen, bestehende Massnahmen – wie 2G im Restaurant oder die Homeoffice-Pflicht – über den Januar hinaus zu verlängern.
Anzeichen für Lockerungen
Konkret werden dürfte es dafür beim Thema Lockerungen. Es gibt nämlich Anzeichen, dass die Dauer der Quarantäne verkürzt werden soll.
So sagte auch Finanzminister Ueli Maurer Anfang Woche in einem Fernsehinterview mit SRF: «Es ist tatsächlich angezeigt, dass man die Quarantänefrist überdenkt. Es fehlen relativ viele Menschen in der Wirtschaft. Gerade in kleineren Betrieben fehlen 100 Prozent, wenn der wichtige Mann fehlt.»
Eine Verkürzung von Quarantäne und allenfalls auch Isolation auf fünf Tage hat gute Chancen, zumal sich am Dienstag sogar Tanja Stadler, die Präsidentin der wissenschaftlichen Covid Taskforce, dafür ausgesprochen hat.
Denn neue Studien zeigten, dass Infektionen mit Omikron schneller ablaufen würden als mit anderen Corona-Varianten. «Das bedeutet, dass die Quarantäne und unter Umständen auch die Isolation verkürzt werden können. Ohne das Risiko stark zu vergrössern, dass noch infektiöse Menschen vorzeitig Kontakt zu Nichtinfizierten haben», so Stadler.
Mit einer Verkürzung der Quarantäne rechnet man auch bei der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und Gesundheitsdirektoren GDK.
Die Quarantäne bereits ganz abzuschaffen, wie es erste Stimmen fordern, sei aber zu früh, erklärt Michael Jordi, der Generalsekretär der GDK, auf Anfrage. Dafür sei es doch zu ungewiss, wie viele Patienten in nächster Zeit ins Spital eingeliefert werden müssten.