Die Tage über Ostern nutzen viele Schweizerinnen und Schweizer für ein paar entspannte Tage am Strand oder sonst einem schönen Fleck ausserhalb der Schweiz. Im Vergleich zu Ostern 2020 sind Auslandsreisen dieses Jahr einfacher. Nur – ob es auch sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt. Der Bundesrat rät aufgrund der fragilen Lage von allen nicht dringlichen Reisen ab.
Dies schlägt sich auch bei der ersten Hürde für Reisewillige nieder: der Quarantäneliste des Bundes. Wer aus einem Land auf der Liste in die Schweiz zurückkehrt, muss zehn Tage in Quarantäne – mindestens aber eine Woche bei negativem PCR-Test. Ein paar Tage am Strand lohnen sich so für die Wenigsten.
Die Liste ändert sich zudem regelmässig: Das beliebte Ziel Griechenland befindet sich ab Ostermontag auf der Liste. Wer nicht in Quarantäne will, müsste also bereits am Ostersonntag zurückreisen. Doch entscheidender – wie an vielen anderen Orten – sind die lokalen Bestimmungen. Wer nach Griechenland will, muss bis und mit Ostern sowieso eine Woche in Quarantäne, auch mit einem negativen Test.
Bei den Nachbarländern Italien, Deutschland, Österreich und Frankreich befinden sich lediglich gewisse Regionen auf der Risikoliste. Doch die Regierungen der Länder möchten touristische Reisen möglichst unterbinden. Auch wenn die Einreise grundsätzlich – teils mit drohender Quarantäne –möglich ist: Hotels sind geschlossen, es gilt vielerorts eine nächtliche Ausgangssperre. Wer sich dennoch für die Anreise mit dem Auto entscheidet, sollte auch beachten, dass beispielsweise in Italien die Auto-Belegung eingeschränkt ist.
In anderen Ländern Europas ist bereits die Einreise das Problem. Nicht zwingende Einreisen nach Belgien beispielsweise sind verboten. An der niederländischen Grenze werden Reisende befragt und gegebenenfalls gebeten, umzukehren. Nicht, dass es sich lohnen würde: In der beliebten Provinz Zeeland sind touristische Übernachtungen verboten, zudem ist das Land auf der Quarantäneliste des Bundes.
Wer unbedingt will, findet eine Destination
Portugal und Spanien befinden sich nicht mehr auf der Quarantäneliste, auch die Türkei ist nicht darauf zu finden. Für diese drei Länder müssen Schweizerinnen und Schweizer jedoch bei der Einreise einen negativen PCR-Test vorweisen, der nicht älter als drei Tage alt ist. Ferien sind also grundsätzlich möglich. Besonders in den Fokus gerückt ist dabei Mallorca, wo im Vergleich zum spanischen Festland etwas gelockerte Massnahmen gelten. Doch auch hier gilt zum Beispiel eine Nachtruhe ab 22 Uhr. Auch weitere Einschränkungen können Reiselustige abschrecken.
Grundsätzlich möglich sind auch Reisen an beliebte Destinationen wie Ägypten, Mexiko oder die Dominikanische Republik. Für Ägypten ist bei der Ein- und Rückreise ein aktueller negativer PCR-Test vorzulegen. Dieser kann zwar auch am Flughafen vorgenommen werden, bis zum Vorliegen des Resultats muss man jedoch in Selbstisolation. In touristischen Regionen am Roten Meer oder im südlichen Sinai gibt es zurzeit kaum Beschränkungen.
Wer also unbedingt will, kann die Ostertage durchaus im Ausland verbringen. Doch laut einer Umfrage der «NZZ» liegt bei Reiseunternehmen die Zahl der Buchungen ins Ausland deutlich unter der Vor-Corona-Zeit. Dies spürt wiederum insbesondere das Tessin: Die Behörden rechnen mit einem Ansturm aus der Deutschschweiz – gewisse Hotelkategorien sind bereits ausgebucht.