Der Bund hat die Zelt- und Campingplätze schlichtweg vergessen, sagt Wolfgang Bosshardt, Präsident von Swisscamps, dem Dachverband Schweizerischer Campingplätze.
Wir fühlen uns nicht gleichberechtigt behandelt.
SAC-Hütten, Jugendherbergen oder auch Hotels sind wieder offen oder hätten gar nie schliessen müssen, ärgert sich Bosshardt. Die rund 400 Campingplätze in der Schweiz sind dagegen mit Ausnahme für Dauermieter als einzige Beherbergungsbetriebe weiterhin zu.
Dabei würden auch die Campinganbieter die Schutzkonzepte einhalten, sagt Bosshardt. Die Branche fühle sich nicht gleichberechtigt behandelt. Wie hoch der Verlust insgesamt ist, kann er noch nicht abschätzen.
Millionenverlust beim TCS
Zahlen gibt es dagegen beim Touring Club Schweiz. Der TCS betreibt 24 Campingplätze. In den Monaten April bis Mai beträgt der Verlust bis jetzt zwischen 5 und 6 Millionen Franken, sagt Oliver Grützner, Leiter Freizeit und Tourismus beim TCS. Das sei ein Viertel des Jahresumsatzes.
Stark frequentierte Daten wie Ostern und Auffahrt sind für die Campingplätze bereits ins Wasser gefallen. Nun drohe für Pfingsten dasselbe.
Im Moment werden Reservationen zwar entgegengenommen. Dies aber nur unter Vorbehalt: Wenn die Campingplätze nicht öffnen können, erhalten die Kunden das Geld zurück oder können den Aufenthalt auf ein späteres Datum schieben, sagt Grützner.
Die Branche hofft nun auf den 27. Mai. Dann plant der Bundesrat die nächsten Lockerungsschritte in der Coronakrise bekannt zu geben.