- Der Bundesrat solle das Gesundheitswesen mit oberster Priorität behandeln. Das fordert der Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (SBK).
- Es dürfe zudem nicht mehr vorkommen, dass Krebsbehandlungen wegen der Corona-Pandemie verschoben werden.
- Wegen der höheren Arbeitsbelastung hätten zudem rund zehn Prozent der Angestellten den Pflegeberuf aufgegeben.
Das könne dazu führen, dass Bettenabteilungen geschlossen werden, warnte Roswitha Koch, Leiterin Abteilung Pflegeentwicklung im SBK, am Dienstag in Bern an der Medienkonferenz des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zur aktuellen Corona-Lage.
Die Covid-19-Impfung sei die wirksamste Methode, sich selber, die anderen und auch das Gesundheitswesen zu schützen. Weitere Lockdowns würden die psychische Belastung der Bevölkerung weiter steigern, Jugendliche seien schon heute stark betroffen. Und die Beratungsstellen seien überfordert, sagte Koch.
Hausärzte sollen Impfunentschiedene beraten
An der Medienkonferenz äusserte sich auch Philippe Luchsinger, Präsident der Haus- und Kinderärzte Schweiz. Er informierte über die Bemühungen zur Erhöhung der Impfquote. Vor allem die sozialen Medien sorgten unter den Jugendlichen für Unsicherheit. Es brauche Fachleute, die Antworten auf die Fragen lieferten. Im Gespräch solle die Impfentscheidung unterstützt werden. Eine gute Beziehung sei dabei das Fundament für eine vertrauensvolle Beratung, sagte Luchsinger. Viele Personen liessen sich nach einer Beratung impfen.
«Als Haus- und Kinderärzte sind wir seit Beginn ein wichtiger Pfeiler zur Bekämpfung dieser Pandemie», sagte Luchsinger weiter. Man habe jede Form der Kampagne des BAG bisher unterstützt. Impfungen seien ein Instrument, das schon Jahrzehnte alt sei. «Wir haben gute, sichere Imfpstoffe», sagte er.