- Die Sorge vor einer Ausbreitung des Coronavirus hat nun auch Auswirkungen auf den Schweizer Sport.
- Auch die Fasnacht im Tessin ist betroffen. Alle Anlässe sind ab Donnerstag verboten.
- Derweil gibt es im Kanton Aargau einen ersten positiven Ersttest. Die Bestätigung für eine Covid-19-Erkrankung steht aber noch aus.
Die Tessiner Kantonsregierung gab bekannt, dass die für Freitag und Samstag geplanten National-League-Spiele im Tessin ohne Zuschauer ausgetragen werden. Betroffen ist die Partie Ambri-Piotta gegen Davos am Freitag sowie das Derby Lugano gegen Ambri am Samstag.
Positiver Ersttest im Aargau
Der Kanton Aargau gab bekannt, dass in einem Fall mit noch nicht erhärtetem Befund vertiefte Abklärungen getroffen werden müssten. Es bestehe die erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass eine Infizierung mit dem Coronavirus vorliegen könnte, hiess es.
Ein erster Test verlief nach Angaben des Kantons positiv. Das Ergebnis eines zweiten Tests in einem Referenzlabor steht aber noch aus.
Im Kanton Aargau sind bisher 29 Coronavirus-Verdachtsfälle erfasst worden. Auch bei vier weiteren Fällen sind die Laboruntersuchungen noch ausstehend. Bei den anderen 24 Fällen verliefen sie negativ, wie die Aargauer Staatskanzlei mitteilte.
Riesenaufgabe für Ärzteschaft
In der «Rundschau» erklärte Daniel Koch vom BAG, wie die Behörden auf einen möglichen Ausbruch des Virus in der Schweiz vorbereitet sind. Im Moment versuche man jeden einzelnen Fall in der Schweiz zu entdecken. «Das ist eine Riesenaufgabe der Kantonsärzte und der Ärzteschaft und wird man nicht sehr lange durchhalte können», so Koch.
Wenn es nicht mehr gehe, müsse die Strategie geändert werden: Dann werde es nicht mehr darum gehen, jeden einzelnen Fall zu verfolgen, sondern nur noch die schweren Fälle zu entdecken. «Dabei würden wir alles daransetzen, die verletzlichsten Personen mit dem grössten Risiko vor dem Virus zu schützen.»
Die Behörden haben mit wenigen Ausnahmen noch keine Verhaltensanweisungen herausgegeben. Das sei im Moment auch nicht notwendig, erklärt Koch. Aktuell zirkuliere das Virus in der Schweiz noch nicht. Das beginne vielleicht jetzt und werde man in den nächsten Tagen sehen. «Dann werden wir die Massnahmen anpassen. Hauptziel ist der Schutz der Bevölkerung und das kann man nur machen, wenn man es zur rechten Zeit macht.»
Verdachtsfälle in Neuenburg
Der Kanton Neuenburg hat unterdessen erste Fälle mit Symptomen des Virus gemeldet. Unter den Verdachtsfällen sind drei Kinder. Sie gehören zu zwei verschiedenen Familien, die sich in der Region Mailand aufgehalten haben. Auch ein Erwachsener, der nach der Rückkehr aus Italien wegen Husten und Fieber ärztliche Hilfe gesucht hatte, wurde dem Kantonsarzt gemeldet. Diese Verdachtsfälle werden zu Hause isoliert, da ihr klinischer Zustand nicht beunruhigend ist.
«Menschen, die nach Italien gereist sind und keine Atemwegsbeschwerden oder Fieber gezeigt haben, sollten sich keine Sorgen machen», sagte der Neuenburger Kantonsarzt Claude-François Robert. Nach dem Kontakt mit einem bestätigten Fall oder nach einer Reise nach Italien sollten Menschen mit solchen Symptomen einen Arzt aufsuchen.
«Tagesschau» 25.02.2020, 19:30 Uhr; roso; kurn