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Linda Nartey: «Das Erkennen und Anerkennen der Krankheit ist der erste Schritt»
Aus News-Clip vom 08.02.2022.
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Coronavirus in der Schweiz Das sagen die Experten des Bundes zu Long Covid

Fast 1700 Personen haben sich 2021 wegen Long Covid bei der IV angemeldet. Die Übersicht zu den Erkenntnissen des BAG.

Was sind die Symptome? Laut Linda Nartey, Leiterin Direktionsbereich Prävention und Gesundheitsversorgung beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), gibt es bei Long Covid folgende Symptome: Atemprobleme, Kurzatmigkeit, Erschöpfung, Schmerzen in den Gelenken, Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme. Diese könnten einzeln oder zusammen auftreten und könnten Betroffene stark belasten. Oft würden Symptome am Anfang nicht ernst genommen. «Für die Betroffenen ist es wichtig, dass ihre Beschwerden schnell abgeklärt werden», sagte Nartey. Das Erkennen und die Anerkennung der Krankheit seien wichtig.

Wie wirkt die Impfung? «Eine Impfung kann sich positiv auf die Symptome von Long Covid auswirken und diese abschwächen», sagt Mayssam Nehme, Klinikleiterin Abteilung für Hausarztmedizin am Universitätsspital Genf. Bei 36 Prozent der Befragten, die sich nach der Erkrankung haben impfen lassen, hätten die Symptome nachgelassen, nur bei 3.3 Prozent hätten sie sich verstärkt, erklärt Nehme. Diese Erkenntnisse stammen von einer Genfer Studie, in der 1500 Personen drei Monate nach ihrer Covid-Infektion befragt wurden.

Eine Impfung kann sich positiv auf die Symptome von Long Covid auswirken und diese abschwächen.
Autor: Mayssam Nehme Klinikleiterin Abteilung für Hausarztmedizin am Unispital Genf

Eine Corona-Impfung könne das Risiko von Long Covid reduzieren, sagt auch Epidemiologe Milo Puhan. Es gebe aber noch nicht viele Daten dazu. «Viele Studien lassen noch eine gewisse Unsicherheit, in welchem Ausmass die Impfung das Risiko konkret reduziert.»

Wo findet man Hilfe? Hausärzte sind dabei die erste Anlaufstelle. Sie kümmern sich um Abklärung, Diagnose und Betreuung. Bei Bedarf überweisen sie vor allem schwere Verläufe an eine spezialisierte Sprechstunde.

Das Genfer Universitätsspital hat eine interaktive Plattform für einen Informationsaustausch zu Long Covid entwickelt. Dort sollen die Betroffenen Informationen zur Häufigkeit der Symptome bei Kindern und Erwachsenen und zu den Behandlungsmöglichkeiten von Long Covid finden. «Wir bieten auch einen Chatpoint an. Auf diese Weise treten wir interaktiv in Kontakt mit den Personen und verweisen sie bei Bedarf an weitere Ärzte, damit sie richtig behandelt werden können», erklärt die Genfer Klinikleiterin.

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Rudolf Hauri: «Bund vergibt Mandat für Prüfung der Angebote»
Aus News-Clip vom 08.02.2022.
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Im vergangenen Jahr haben sich rund 1700 Personen bei der Invalidenversicherung (IV) in Zusammenhang mit Long Covid angemeldet. Das sind zwei bis drei Prozent aller Anmeldungen. Corinne Zbären, stellvertretende Leiterin Geschäftsfeld Invalidenversicherung im Bundesamt für Sozialversicherungen, sagt, es sei schwierig bis unmöglich einzuschätzen, wie sich die Zahlen im laufenden Jahr entwickeln werden. Die Zahl der Anmeldungen sei in den vergangenen Monaten aber stabil geblieben.

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Corinne Zbären: «1700 IV-Anmeldungen wegen Long Covid»
Aus News-Clip vom 08.02.2022.
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Wie viele Personen sind betroffen? Je nach Studie sei ein unterschiedlicher Teil von Covid-19-erkrankten Personen betroffen, so Rudolf Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte (VKS). Unabhängig von genauen Zahlen scheine aber ein bedeutender Teil der Bevölkerung an teils gravierenden Symptomen über längere Zeit zu leiden.

Laut Nartey wird über ein Register für Long-Covid-Fälle diskutiert. Sie geht davon aus, dass diesbezüglich in den nächsten Wochen und Monaten ein Entscheid fallen wird.

Studie aus dem Kanton Zürich

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Langzeitfolgen einer Infektion mit dem Coronavirus betreffen laut einer neuen Studie aus dem Kanton Zürich rund ein Viertel aller Personen, die sich anstecken. Drei von hundert Personen leiden sechs Monate nach einer Ansteckung noch sehr stark. Dies erklärte Milo Puhan, Direktor des Instituts für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention der Universität Zürich. Er stützte sich dabei auf Befragungen von rund 1500 zufällig ausgewählten Corona-Infizierten im Kanton Zürich.

Gemäss der Studie sei zwar nach einem weiteren halben Jahr bei vielen Personen eine Erholung sichtbar, so Puhan. Zahlreiche Menschen seien aber auch nach einem Jahr noch weit von ihrem einstigen Gesundheitszustand entfernt. Zudem sei das Ausmass, in dem sich Menschen erholten, sehr unterschiedlich. Nach Aussage Puhans litten etwa auch nach einem Jahr rund 20 Prozent der Befragten an chronischer Erschöpfung und 10 bis 15 Prozent an Konzentrationsschwäche oder an Geruchs- und Geschmacksstörungen. Die Krankheitslast sei beträchtlich, betonte Puhan.

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Milo Puhan: «Die Good-News sind, es erholen sich einige»
Aus News-Clip vom 08.02.2022.
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SRF 4 News, 08.02.2022, 14 Uhr ; 

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