Mittlerweile ist die indische Variante in mindestens 44 Ländern präsent – und auch in der Schweiz breitet sie sich aus. Erstmals tauchte die Mutation Ende März in der Schweiz auf. Die ETH-Professorin Tanja Stadler und ihr Team waren im Rahmen der genomischen Überwachung auf den ersten Fall der indischen Variante B.1.617 gestossen. Wie sie damals gegenüber SRF erklärt hatte, sei der Fall Ende März im Kanton Solothurn aufgetaucht.
Inzwischen gilt Genf als Schweizer Hotspot der indischen Virusvariante. Genf ist eine internationale Stadt, ein Ort der Durchreise. Es ist also kein Wunder, dass die indische Variante hier am präsentesten ist.
Es begann vor ein paar Tagen: Zwei Personen brachten die Mutation nach einer Reise mit in die Schweiz. Inzwischen gibt es in Genf mindestens 15 Fälle. Die Genfer Gesundheitsbehörden erwarten einen Anstieg und ergreifen Massnahmen.
Strenge Massnahmen in Genf
«Bei dieser Variante führen wir sehr strenge Massnahmen durch. Die Kontaktpersonen müssen in Quarantäne und sich testen lassen. Das gilt wiederum auch für deren Kontaktpersonen», erklärt die Genfer Kantonsärztin Aglaé Tardin. So soll die Verbreitung des Virus möglichst verhindert werden.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die indische Variante oder B.1.617 letzte Woche als «besorgniserregend» eingestuft. Wie die britische, südafrikanische und brasilianische Variante sei sie ansteckender und schwerer bekämpfbar.
Wie wirksam ist der Impfstoff?
«Es gibt einige Daten, die eine höhere Übertragung bei dieser B.1.617 Variante zeigen. Eine Studie an einer begrenzten Anzahl von Patienten zeigt auch eine reduzierte neutralisierende Wirkung», so WHO-Epidemiologin Maria van Kerkhove.
Die Frage, die alle beschäftigt: Wie wirksam ist der Impfstoff bei dieser Variante? Um dies zu beantworten, muss auf weitere Daten und Studien aus Indien gewartet werden. Dort wird im Moment der Impfstoff von Astra-Zeneca verabreicht.