Ab heute sind in allen Schweizer Apotheken Selbsttests erhältlich. Jede Einwohnerin und jeder Einwohner soll pro Monat maximal fünf Selbsttests kostenlos erhalten. Die häufigsten Fragen rund um die Selbsttests aus der SRF-Community.
Was ist ein Selbsttest für Zuhause?
Ein Selbsttest funktioniert im Grunde wie ein Schnelltest, nur dass er jetzt auch für Privatpersonen verkauft wird. Die Selbsttests werden per Nasenabstrich durchgeführt. Der Test spricht auf Antigene an, das sind Oberflächenstrukturen des Virus, unter anderem die Stacheln, die man aus den Bildern kennt.
Warum müssen die Teststäbchen beim Selbsttest nicht so tief eingeführt werden wie etwa bei einem PCR-Test oder Schnelltest, welcher durch Fachpersonen durchgeführt wird?
Das hat mit Vorsicht zu tun. Der Nasenabstrich kann auch zu Verletzungen führen. Dass der Abstrich beim Selbsttest weniger tief abgenommen wird, ist ein Grund dafür, dass er weniger genau ist.
Wo bekomme ich den Selbsttest?
Die Selbsttests können kostenlos in Schweizer Apotheken gegen Vorweisen der Krankenkassenkarten bezogen werden. Bisher hat Swissmedic in der Schweiz nur den Selbsttest von Roche «SARS-CoV-2 Rapid Antigen Test Nasal» zugelassen.
Wer bezahlt den Selbsttest?
Jede Einwohnerin und jeder Einwohner kann innerhalb von 30 Tagen jeweils 5 Tests kostenlos beziehen. Der Bund übernimmt alle Kosten für die Selbsttests. Die Apotheke rechnet die Tests direkt über die Krankenkasse ab. Auch Selbstbehalt und Franchise übernimmt der Bund.
Mehr Tests gegen Bezahlung zu erwerben ist vorläufig nicht möglich, wie der Schweizerische Apothekerverband Pharmasuisse gegenüber dem Tages-Anzeiger erklärt.
Wann ist ein Selbsttest sinnvoll?
Bei Personen ohne Symptome und ohne Kontakt zu Covid-19-Fällen, die einen Test zu Hause vornehmen möchten.
Das BAG schreibt diesbezüglich: «Selbsttests geben ein weniger verlässliches Resultat als ein PCR-Test oder ein Antigen-Schnelltest. Es kann also sein, dass Sie trotz negativem Resultat mit dem Coronavirus infiziert sind und das Virus weitergeben. Daher sind Selbsttests kein Ersatz für die Hygiene- und Verhaltensregeln und für bestehende Schutzkonzepte. Das heisst, Sie sollten auch mit einem negativen Resultat Abstand halten, Maske tragen und Hände waschen. Der Selbsttest gibt Ihnen aber ergänzend zu diesen Massnahmen zusätzlichen Schutz. Der Einsatz eines Selbsttests ist vor einer Begegnung sinnvoll, welche ohnehin stattfindet (z.B. vor einem Grillabend draussen oder vor einem Trainingsbesuch im Jugend-Sportverein) und soll unmittelbar vor dieser Begegnung durchgeführt werden.»
Wann sollte kein Selbsttest gemacht werden?
In folgenden Situationen empfiehlt das BAG, den Selbsttest nicht zu verwenden und sich durch eine Fachperson testen zu lassen:
- Wenn Sie Symptome des Coronavirus haben
- Wenn Sie Kontakt zu einer positiv getesteten Person hatten
- Wenn Sie sich in Quarantäne befinden
- Wenn Sie sich im Umfeld von besonders gefährdeten Personen aufhalten möchten
- Wenn Sie in die Schweiz einreisen und dafür ein negatives Testresultat benötigen
Weitere Informationen finden Sie hier.
Wie genau sind Selbsttests?
Sie sind weniger genau als Schnelltests, die eine Fachperson durchführt, und deutlich weniger genau als PCR-Tests. Das kann man ganz gut zeitlich festmachen: Ein Selbsttest schlägt nur in den Tagen an, in denen man am meisten Virus freisetzt, ein Schnelltest schon eine Zeit davor und danach. Ein PCR-Test erfasst eine Infektion noch einmal über einen längeren Zeitraum. Das bedeutet zweierlei: Testet man per Selbsttest am Montag negativ, kann man am Dienstag schon positiv sein, das Testresultat gilt definitiv nicht länger als 24 Stunden. Und auch für diesen Zeitraum ist es keine Garantie.
Welche Fehlerquote haben Selbsttests bei symptomlosen Personen?
Das hat bisher noch keiner wirklich gut untersucht.
Wenn man geimpft ist, sollte man Antikörper gebildet haben. Werden die Selbsttests dann aufgrund der Impfung positiv angezeigt?
Nein. Die Antigen-Tests, also die Schnelltests und die Selbsttests, sprechen auf Antigene an, das sind Oberflächenstrukturen des Virus, vor allem die Stacheln. Antikörper sind dagegen kleine Teilchen, die im Blut schwimmen, die unser Immunsystem nach einer Impfung bildet. Antikörper sind Produkte des menschlichen Körpers, die Antigen-Selbsttests sprechen nicht darauf an.
Wie könnte ich, wenn ich geimpft bin, eine Infektion noch nachweisen? Wie wahrscheinlich ist es, dass das ein Selbsttest anzeigt?
Selbsttests sind generell weniger genau. Sie sprechen also erst an, wenn die Virusmenge relativ hoch ist. Eine Infektion nach der Impfung verläuft aber sehr wahrscheinlich – wobei sich da die Datenlage erst langsam klärt – mit einer geringen Virusmenge. Das spricht dafür, dass Selbsttests eine solche Infektion schlecht erkennen.
Einreise in die Schweiz: Kann ich mit einem negativen Selbsttest einreisen?
Nein. Ein Selbsttest zur Einreise in die Schweiz ist aktuell nicht zugelassen. Für die Einreise auf dem Land- oder Wasserweg in die Schweiz aus einem Risikogebiet ist ein negativer PCR-Test vorzuweisen, der nicht älter ist als 72 Stunden. Reist man mit dem Flugzeug ein, muss an zwei verschiedenen Zeitpunkten ein negatives Testresultat vorgewiesen werden. Weitere Details zu den Einreisebestimmungen finden Sie hier.
Hebt ein negatives Resultat beim Selbsttest die Quarantäne auf?
Nein. Mit einem negativen Resultat kann man die Quarantäne nicht verkürzen. Unter bestimmten Voraussetzungen kann man jedoch mit einem PCR- oder Antigen-Schnelltest die Quarantäne verkürzen.
Kann man die Selbsttests auch bei Kindern anwenden?
Der Hersteller sieht grundsätzlich keine Altersbeschränkung beim Einsatz der Tests, in anderen Ländern wird er auch bereits in Schulen eingesetzt. Empfohlen wird aber, gerade jüngere Kinder bei der Durchführung des Tests eng zu begleiten.
Wie entsorgt man das Test-Material nach dem Gebrauch?
Das Test-Material kann man über den normalen Hauskehricht entsorgen.