Es ist eine scheinbar endlose Geschichte. Seit mehr als zwanzig Jahren wartet Zürich auf ein neues Fussballstadion auf dem Hardturm. Und mit dem Untergang der Credit Suisse könnte das Projekt nun weiter ins Wanken geraten. Die Credit Suisse ist nämlich am Stadionprojekt «Ensemble», welches 2020 von der Zürcher Stimmbevölkerung angenommen wurde, wesentlich beteiligt. Nicht zuletzt sollte das neue Fussballstadion auch den Namen «Credit Suisse Arena» tragen.
Dem Stadionprojekt als Sponsoring-Nehmer droht ein massiver Ausfall.
Den Hauptsponsor, beziehungsweise den Namensgeber des neuen Stadions zu ersetzen, wäre keine einfache Situation für die Projektverantwortlichen, sagt Christian Lang, Leiter Sportmanagement an der Hochschule St. Gallen. «Dem Stadionprojekt als Sponsoring-Nehmer droht ein massiver Ausfall», so Christian Lang. Doch die Verantwortlichen des Projekts und die Stadt Zürich sind nicht beunruhigt.
Projektverantwortliche und Stadt beruhigen
Zwar könne man noch keine Aussagen machen, wie eine allfällige vertragliche Nachfolgelösung nach der CS-Übernahme aussehen könnte, heisst es von den Projektverantwortlichen auf ihrer Website. Die Planung und Realisierung der Bauten auf dem Hardturm könnten aber wie geplant weitergehen.
Damit rechnet auch der zuständige Zürcher Stadtrat Daniel Leupi: «Wir gehen davon aus, dass die bestehenden Verträge eingehalten werden.» Abgesehen vom Namen des neuen Stadions sollte sich daher nichts ändern, führt Leupi gegenüber SRF aus. Und FCZ-Präsident Ancillo Canepa ist überzeugt, dass die UBS die aktuellen Verpflichtungen, auch im Bereich Sponsoring, übernehmen muss.
Offen ist jedoch, was nach Ablauf der Vertragszeit geschieht. Dies sei dann eine andere Frage, wird Canepa in der Stellungnahme des FCZ zitiert: «Dies wird dann zumal das zuständige Management zu entscheiden haben.»
Seit den 1990er-Jahren in der Endlosschlaufe
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Seit den 1990er-Jahren befindet sich die Stadt Zürich bei der Stadionfrage in einer Endlosschlaufe. Im Jahr 2003 sagte das Stimmvolk bereits einmal Ja zu einem Fussballstadion.
Die Gegner bekämpften das Projekt danach aber so vehement – Stichwort «Schattenwurf» – dass die Credit Suisse das Projekt schliesslich fallen liess und das Land der Stadt Zürich verkaufte.
Im Jahr 2013 zeigten die Stimmberechtigten dann einem von der Stadt finanzierten Stadion die Rote Karte: Viele störten sich daran, dass die Steuerzahler den privaten Clubs ein Stadion finanzieren sollten. Sollte es die Stadt Zürich nicht schaffen, bis zum Jahr 2035 ein Stadion zu bauen, hat die CS ein Rückkaufsrecht für das Areal.
Im September 2020 dann hiessen die Zürcherinnen und Zürcher das Projekt «Ensemble» an der Urne gut. Es umfasst ein Fussballstadion für 18'000 Zuschauerinnen und Zuschauer, eine Genossenschaftssiedlung mit gemeinnützigen Wohnungen und zwei Hochhäuser, eines davon mit städtischer Primar- und Sekundarschule.
Seither wird das Projekt von mehreren Einsprachen blockiert.
UBS Arena statt Credit Suisse Arena?
Ob sich nach der CS auch die UBS in Zukunft beim neuen Zürcher Fussballstadion engagiert, sei ungewiss, sagt Sponsoring-Experte Christian Lang. Das Management müsse sich die Frage stellen, ob dieses Sponsoring noch zur Markenstrategie des neuen Konzerns passe.
Bleibt noch die Frage nach dem Namen: «Am naheliegendsten wäre es, wenn die Credit Suisse Arena dann einfach UBS Arena hiesse», sagt Christian Lang. Doch ob das so herauskomme, wisse derzeit noch niemand so genau.
Stadion-Gegner wittern Morgenluft
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Das Ende der Credit Suisse lässt Gegnerinnen und Gegner des geplanten Stadions hoffen: In einem öffentlichen Brief an den Zürcher Stadtrat fordern sie, dass er das Projekt stoppt.
Da die Grossbank CS – der eigentliche Hauptsponsor des Stadionprojekts – nicht mehr existiere, gelte es, das Projekt zu überdenken, so die IG Freiräume Zürich-West in ihrem Brief. Das Hardturm-Areal soll beispielsweise für einen grossen Park genutzt werden.
Die Stadt will davon aber nichts wissen und am geplanten Projekt festhalten, wie sie auf Anfrage schreibt. Zweimal habe sich die Stimmbevölkerung für das Stadion ausgesprochen, ausserdem seien die Verträge mit der Credit Suisse trotz allem noch gültig.
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