- Hackern ist es gelungen, eine Liste mit Namen von bis zu 130'000 Unternehmen zu entwenden, welche über die Bundesplattform Easygov im Jahr 2020 einen Covid-Kredit beantragt hatten.
- Das teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag mit.
- Sensible Daten der Unternehmen fielen nach aktuellen Erkenntnissen nicht in die Hände der Kriminellen.
Auf Daten wie die Höhe des Kreditantrags, die Bankverbindung, die Iban-Nummer oder auf Angaben über Kontaktpersonen hatten die Hacker offenbar keinen Zugriff, wie es in der Mitteilung heisst. Der Cyberangriff ereignete sich gemäss den Angaben bereits im August.
Geklaut wurde mutmasslich eine Liste mit Namen von bis zu 130'000 Unternehmen, die auf dem Höhepunkt der pandemiebedingten Wirtschaftskrise, einen Covid-19-Kredit beantragt hatten. Nicht betroffen sind laut dem Bund jene Firmen, welche den Kredit schon vollständig zurückbezahlt haben.
Untersuchung eingeleitet
Das Seco habe als Betreiberin von Easygov Sofortmassnahmen ergriffen und eine Untersuchung eingeleitet, schreibt der Bund. Die attackierte Web-Schnittstelle sei innerhalb von wenigen Minuten geschlossen worden.
Die eingesehenen Daten seien vom Server entfernt und der verwendete Prozess auf Easygov vollständig deaktiviert worden.
Erster Angriff auf Plattform
Die Hacker stahlen die Daten mutmasslich mittels einer automatisierten Abfrage im öffentlichen Bereich des Portals. Bis zu 544’000 Mal pro Tag griffen die Kriminellen gemäss aktueller Analyse auf die Plattform zu.
Anhand der Unternehmens-Identifikationsnummer konnten die Hacker «mit hoher Wahrscheinlichkeit» eine Liste jener Firmen erstellen, die einen Covid-19-Kredit beantragt und noch nicht zurückbezahlt haben, schreibt das Seco.
Im geschützten Bereich der Webplattform – dort, wo es ein Login braucht – sei ein Hackerangriff dieser Art ausgeschlossen. Es handelt sich laut dem Seco um den ersten Hackerangriff auf die Plattform seit deren Lancierung Ende 2017.
Das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) sei in die Untersuchungen involviert. Weitere Sicherheitslecks seien dem Seco nicht bekannt.