Jetzt wo die Tage kürzer werden, brennt es wieder häufiger: das Licht. Rund ein Achtel des gesamten Stromverbrauchs geht in der Schweiz für die Beleuchtung drauf. Zu diesem Schluss kommt die Schweizer Lichtgesellschaft (SLG) und stützt sich dabei auf Zahlen des Bundesamtes für Statistik. Den Anteil von zwölf Prozent drastisch zu reduzieren, das hat sich die Lichtbranche auf die Fahne geschrieben.
Ambitioniertes Ziel
Um nicht weniger als die Hälfte soll sich der hiesige Stromverbrauch für Licht bis 2025 reduzieren. Und das ohne Komfortverlust. Auf dieses Ziel haben sich zwölf Verbände und Unternehmen verpflichtet, auf Initiative der SLG. Unter den Zwölfen: der schwedische Möbelbauer IKEA und das Schweizer Gebäude-Label Minergie.
Andreas Meyer Primavesi ist Geschäftsleiter bei Minergie. Er beziffert das jährliche Sparpotenzial im Lichtbereich mit 3,5 Terawattstunden. Als Vergleich: Das Kernkraftwerk Beznau II hat 2017 rund 2,7 Terawattstunden Strom erzeugt. Sollte das Ziel erreicht werden, könnte Beznau II komplett eingespart werden. Dieses Ziel sei ambitioniert, aber machbar, sagt Meyer Primavesi.
Viel ungenutztes Potenzial
Das Licht, ein Aspekt, den auch Minergie erst vor kurzem entdeckt hat. Es eignet sich laut Meyer Primavesi besonders, um Strom zu sparen. Die Technologie ist im Beleuchtungsbereich sehr weit entwickelt. Besonders LED-Leuchten spielen hier eine Schlüsselrolle.
Nun gilt es das Potenzial zu nutzen. Gerade im Bereich der Beleuchtung ist die technologische Entwicklung sehr gut.
Die neuen Leuchtmittel seien alle sparsam, sagt der Geschäftsleiter von Minergie. Es geht nun darum, dass Kunden ihre alten Birnen schneller ersetzen. Betreiber von grossen Gebäuden können mit Sensoren dafür sorgen, dass nur noch dann Licht brennt, wenn es gebraucht wird. Das Potenzial zum Strom sparen ist gegeben.
Soll der Staat nachhelfen?
Trotz steiler Zielvorgabe, Meyer Primavesi ist überzeugt, dass der Staat nicht nachhelfen muss. Im Gegenteil: Neue oder strengere gesetzliche Vorschriften, könnten sich kontraproduktiv auf das Stromspar-Vorhaben auswirken.
Es wäre jetzt kontraproduktiv, wenn der Staat plötzlich Gesetze einführen oder verschärfen würde.
Die Wirtschaft soll Zeit haben, dieses ambitionierte Ziel selber zu erreichen. In zwei bis drei Jahren wollen die Unterzeichner der Lichtvereinbarung über die Bücher und ihre Anstrengungen – wenn nötig – intensivieren.