Seit 2009 verschwinden Glühbirnen und Leuchtmittel, die viel Energie verbrauchen, schrittweise vom Markt. Eine Verordnung der EU ist dafür verantwortlich, die auch die Schweiz nachvollzieht. Viele Konsumentinnen und Konsumenten sind deshalb in den letzten Jahren auf Halogen-Leuchtmittel umgestiegen.
Für jene Lampen, für die das Verbot gilt, gibt es Alternativen auf LED-Basis.
Ab dem 1. September gilt aber auch für diese ein Verbot. Was das bedeutet, erklärt Sönke Moosmann, Sprecher von Ledvance in Deutschland, einem der weltweit führenden Hersteller von Leuchtmitteln: «Die Hersteller dürfen die betroffenen Halogenlampentypen nicht mehr an die Händler liefern.»
Alternativen zu Halogen
Die Händler dürfen ihre Restbestände aber weiterverkaufen. Mit anderen Worten: Es hat noch, solange es hat. Sobald die Lagerbestände aufgebraucht sind, werden die Lampenbesitzer umsteigen müssen. Es gebe für fast alle Lampentypen eine Ausweichmöglichkeit, ist Albert Studerus, Geschäftsführer der Schweizer Lichtgesellschaft, überzeugt: «Für jene Lampen, für die das Verbot gilt, gibt es Alternativen auf LED-Basis.»
Doch Leute vom Fach machen da ganz andere Erfahrungen. Bettina Mark von der Firma Formaluce in Bern zum Beispiel kennt Lampentypen, für die es keine LED-Leuchtmittel gebe, die passen würden. Und auch mit vielen Dimmern werde man Probleme bekommen: «Es gibt zwar dimmbare LED-Leuchtmittel, aber diese werden vermutlich nicht mit allen Dimmern funktionieren, die bereits montiert sind.»
Fragen offen
Es sei unbefriedigend, dass man nicht genau wisse, was ab dem 1. September alles lieferbar sei oder was noch funktioniere, sagt die Fachfrau für Beleuchtung: «Auch wir haben von unseren Lieferanten unterschiedliche Auskünfte bekommen und wissen selbst nicht genau, wie es dann sein wird.»
Ich erwarte im Minimum, dass der Bundesrat die Bevölkerung über allfällige gesundheitliche Probleme informiert.
Kommt dazu, dass die LED-Technologie bei Umweltpolitikerinnen und -politikern umstritten ist, weil LED-Leuchtmittel wegen ihres Anteils an blauem Licht im Verdacht stünden, gesundheitliche Probleme auszulösen, erklärt die Präsidentin der Grünen Partei, Regula Rytz. Sie hat dem Bundesrat deshalb eine ganze Reihe von Fragen unterbreitet. «Ich erwarte im Minimum, dass der Bundesrat die Bevölkerung über allfällige gesundheitliche Probleme informiert.» Es gebe LED-Leuchtmittel, die stark flackern und flimmern würden. «Das kann zum Beispiel Kopfschmerzen verursachen.»
Teurere Produkte
Das blaue Licht sei überhaupt kein Problem, ist sich Studerus sicher. Verschiedene Studien würden das belegen. Auch wegen des Flackerns müsse man sich keine Sorgen machen, beschwichtigt der Lichtexperte: «Das Flackern findet in einem Frequenzbereich statt, der weit oberhalb der Schwelle ist, die wir als Menschen noch wahrnehmen können.»
Sicher ist: Die LED-Leuchtmittel sind massiv teurer als die bald verbotenen Halogen-Produkte. Dafür weisen sie aber eine deutlich längere Lebensdauer von bis zu 15’000 Stunden auf.