- Heute beginnt das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest in Zug.
- Es ist das grösste wiederkehrende Sportereignis der Schweiz und findet alle drei Jahre statt – jedes Mal noch ein bisschen grösser.
- Über 300'000 Besucher werden erwartet. Vielleicht gibt es gar einen neuen Besucherrekord. Doch inwiefern profitiert auch die Wirtschaftsregion Zug vom Fest?
Mehr Besucher essen mehr Bratwürste, trinken mehr Bier und brauchen mehr Übernachtungsmöglichkeiten.
Zug bringt gute Voraussetzungen mit
Doch von den höheren Besucherzahlen könnten nicht automatisch die lokalen Unternehmen profitieren, sagt Heinz Rütter. Er ist Verwaltungsratspräsident bei Rütter Soceco, einem Forschungsbüro, das regelmässig die wirtschaftlichen Auswirkungen von Grossanlässen untersucht: «Das hängt wesentlich vom Konzept der Veranstalter ab. Insbesondere, wie sie die Verpflegungsbetriebe einbinden und ob die Gastrobetriebe aus der Region kommen. Ein weiterer Aspekt ist, wie viele Besucher dann auch in der Region übernachten können – ob genügend Übernachtungsmöglichkeiten vorhanden sind, oder ob sie dann eben weiter weg übernachten müssen.»
Beim Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Zug seien die Voraussetzungen gegeben, dass die lokalen Unternehmen vom Anlass profitieren könnten, sagt der OK-Präsident und Zuger Regierungsrat, Heinz Tännler.
«Alle Hotelbetten im Kanton reserviert»
Damit lokale Bäcker, Sanitäre und andere Firmen Grossaufträge erhalten und diese bewältigen könnten, hätten sie sich nämlich zusammengeschlossen. Mehrere Dutzend Firmen hätten sich so zusammengetan. Das habe einen weiteren Vorteil, sagt Heinz Tännler: «Wenn wir das lokale Gewerbe auf diesem Weg mitnehmen können, dann ist die Akzeptanz in der Region auch grösser für ein solches Fest.»
Die ganze Region Zug werde stark vom Anlass profitieren, glaubt der OK-Präsident: «Wir haben ja alle Hotelbetten reserviert im ganzen Kanton, aber auch ausserhalb des Kantons in der Region. Die Gastronomie sicher auch. Wir gehen davon aus, dass nicht nur im Fest-Perimeter konsumiert wird, sondern dass auch die Stadt Zug und die umliegenden Gemeinden in der Gastronomie Vorteile haben. Also das ist sicher eine Reihe von Unternehmungen, die profitieren können.»
Längerfristiger Effekt für die Region
Insgesamt werde rund die Hälfte der Wertschöpfung in der Region Zug generiert – also nur rund 30 bis 40 Mio. Fr. der rund 70 bis 80 Mio. Fr., schätzt Tännler. Verglichen mit anderen Anlässen dieser Grösse ist das ein hoher Wert.
Auch längerfristig dürfte das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest wohl einen Effekt auf das Image des Standortes Zug haben. Denn Studien zu bisherigen Sportanlässen haben gezeigt, dass ein Ort dank eines Grossanlasses an Attraktivität gewinnt und so auch nach dem Anlass noch mehr Besucher und Bewohner anlocken kann.