In Schleitheim und Beggingen im Kanton Schaffhausen trat nach plötzlichem Starkregen am Donnerstagabend der Dorfbach über die Ufer und bahnte sich seinen Weg durch das Siedlungsgebiet. Eine meterhohe Flut überschwemmte Strassen, füllte Keller, riss Fahrzeuge mit und zerstörte kleinere Brücken.
In Yverdon-les-Bains (VD) sind mehrere Gebiete überflutet – und die Situation könnte sich weiter verschlimmern. Der Pegel des Neuenburgersees stieg auch am Samstag wieder weiter an. Zudem treibt eine Bise das Wasser aufs Land.
Im Kanton Obwalden stand am Donnerstag das Quartier Ried zwischen Giswil und Sachseln unter Wasser. Statt mit dem Auto kam man hier nur noch im Gummiboot vorwärts.
Am Bielersee erreichte der Hochwasser-Pegel am Freitagabend den neuen Rekordwert von 430.94 Metern über Meer. Das ist etwa ein halber Meter über der Schadengrenze. Das bisherige Höchstwasser aus dem Jahr 2007 lag bei 430.88 Metern. Die Schifffahrt mit allen Wasserfahrzeugen und Sportgeräten ist gemäss Behörden auf dem Bielersee und angrenzenden Gewässern bis auf Weiteres verboten.
Durch den Kanton Aargau fliessen die drei Flüsse Aare, Reuss und Limmat. Bei Mellingen ist die Reuss über die Ufer getreten und überflutete Felder.
Im sogenannten Wasserschloss nach Brugg, wo die drei Flüsse zusammen fliessen, kamen eindrückliche Wassermassen zusammen.
In der Zentralschweiz in Luzern fehlen nur noch wenige Zentimeter bis der Vierwaldstättersee über die Ufer tritt. Bereits am Freitag hatte in der Stadt Luzern der Pegel des Vierwaldstättersees die kritische Marke von 434.90 Metern erreicht. Allerdings steigt der Pegel mittlerweile etwas langsamer. Nichtsdestotrotz treffen die Behörden weitere Massnahmen zum Schutz vor dem Hochwasser.
Auch in der Stadt Bern hat man sich am Freitag mit Hochwassersperren auf einen weiteren Anstieg der Aare vorbereitet, wie im Video zu sehen ist. Am Freitagmittag erreichte die Aare bei Bern mit 560 Kubikmetern pro Sekunde die höchste Gefahrenstufe 5 und damit die Schadensgrenze.
Und in Basel führt der Rhein viel Wasser: Die Rheinschifffahrt ist deswegen bis voraussichtlich weit in die nächste Woche hinein eingestellt. Die Behörden gehen aber derzeit nicht davon aus, dass der Rhein über die Ufer treten und Schäden verursachen wird.