- Mehrere Webseiten der Bundesverwaltung sind vorübergehend nicht mehr erreichbar gewesen.
- Grund war ein sogenannter DDoS-Angriff auf die Systeme der Bundesverwaltung.
- Ermittlungen der Bundesanwaltschaft sind im Gang.
Die Spezialisten der Bundesverwaltung hätten den Angriff rasch bemerkt und Massnahmen getroffen, um die Erreichbarkeit der Webseiten und Anwendungen so rasch wie möglich wieder herzustellen, teilte das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) mit.
Der Angriff habe offenbar der ganzen Bundesverwaltung gegolten, teilte das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) auf Anfrage mit. Zeitweise sei ein Grossteil der Webseiten der Bundesverwaltung und bundesnaher Betriebe sowie mehrere Anwendungen des Bundes nicht verfügbar gewesen.
Strafverfahren gegen Hackergruppe
Online zum Angriff bekannt habe sich die Gruppierung «NoName». Diese Gruppierung sei auch hinter dem vergangene Woche bekannt gewordenen Angriff auf parlament.ch gestanden. Nähere Angaben zur Gruppierung machte das NCSC nicht. Dem Vernehmen nach soll es sich um eine russische Gruppe handeln. Ob ein Zusammenhang mit der für Donnerstagnachmittag geplanten Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski vor dem eidgenössischen Parlament besteht, ist nicht bekannt.
Die Bundesanwaltschaft hatte vergangene Woche bekannt gegeben, dass sie ein Strafverfahren aufgrund des Angriffs auf die Homepage der Parlamentsdienste eröffnet hat. Die Angriffe von heute seien ebenfalls Gegenstand dieser Ermittlungen, teilte die Behörde auf Anfrage mit.
Auch SBB betroffen
Von der DDoS-Attacke betroffen war auch die SBB. Diverse Onlinedienste funktionierten zwischen etwa 08.00 und 09.45 Uhr nicht, wie die SBB auf Anfrage mitteilte. Die Fahrplanabfrage auf SBB Mobile sei aber jederzeit möglich gewesen, ebenso der Ticketverkauf via SBB Onlineshop als Gastaccount, an allen Billettautomaten und in den Reisezentren.
Das Problem habe in der Zwischenzeit behoben werden können, gab die SBB am Mittag bekannt. Alle Onlinedienste stünden wieder normal zur Verfügung.
Bei einem DDoS-Angriff (Abkürzung für Distributed Denial of Service) geht es darum, Webseiten und Anwendungen mit gezielten Anfragen so zu überlasten, dass sie nicht mehr erreichbar sind. Daten fliessen aber keine ab.