- Der Kanton Aargau hat die Daten der früheren Plattform meineimpfungen.ch gekauft.
- Er hat abgeklärt, ob sich eine Rettungsaktion der Daten lohnt. Das sei der Fall, teilte er am Dienstag mit.
- Hinter der Rettung stehen der Kanton Aargau und eHealth Aargau.
- Ziel ist eine sichere Plattform, auf der ab Herbst die Impfdaten gelöscht oder bezogen werden können.
Die Plattform meineimpfungen.ch wurde im März 2021 wegen schwerwiegender Sicherheitsmängel vom Netz genommen. Die Stiftung hinter der Seite ist pleite.
Für rund 395'000 Franken werden die Impfdaten von 300'000 Schweizerinnen und Schweizern gerettet, teilt der Kanton Aargau nun mit. Die Daten könnten mit vertretbarem Aufwand den Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung gestellt werden.
Impfbuch aus Papier entsorgt
Eigentlich wären es noch mehr Daten, die auf der Plattform gespeichert wurden, sagt Nicolai Lütschg, Geschäftsführer der Stammgemeinschaft eHealth Aargau, gegenüber SRF. Die 300'000 Daten seien jene, die in einem guten Zustand seien.
Es bräuchte Millionen von Franken, um alle Impfdaten wieder neu zu erfassen.
Es würde sich auch wirtschaftlich lohnen, diese zu retten. «Viele Leute hatten ihre Daten auf dieser Plattform. Viele haben damals ihr Impfbüchlein entsorgt. Es bräuchte Millionen von Franken, um das alles wieder neu zu erfassen», so Nicolai Lütschg weiter.
Bis Herbst 2023 sollen die Daten bereit sein. Dann haben die Nutzerinnen und Nutzer voraussichtlich drei Monate Zeit, um ihre Impfdaten zu löschen oder sie zu beziehen. Sie können sie auch in ein elektronisches Patientendossier überführen. Das alles geht nur über einen sicheren Kanal und nach einer eindeutigen Identifikation.
Die Nutzerinnen und Nutzer werden kontaktiert, heisst es im Aargau. Sie haben damals ihre Kontaktdaten hinterlegt. Die Kosten für die Rettungsaktion teilen sich das Bundesamt für Gesundheit und die Kantone. Die meisten Kantone haben ihre Unterstützung bereits zugesichert. In einigen Kantonen steht der Entscheid über die Mitfinanzierung noch aus.