«Ich glaube, es ist wichtig, dass die Bevölkerung weiss, dass sie in der Schweiz Ferien machen kann.» Dies bekräftigte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga. Gewisse Einschränkungen dürften aber bis in den Sommer hinein bleiben. «Wir haben jetzt sehr viel erreicht, mit grosser Mühe. Das sollten wir nicht leichtsinnig aufs Spiel setzen. Das will aber auch die Tourismusbranche nicht», so Sommaruga.
Abstandsregeln als Herausforderung
Damit die Abstandsregeln eingehalten werden, können beispielsweise grosse Gondeln nicht vollgepfercht werden. «Der Sommer findet statt, aber er findet ein bisschen anders statt als normal», sagt Martin Nydegger, Direktor von Schweiz Tourismus. Gewisse Angebote werde es wohl nicht oder nur eingeschränkt geben.
Nydegger ist überzeugt, dass viele touristische Unternehmen mit den Auflagen umgehen können. In jedem Betrieb, ob Bahn, Schiff, Restaurant, Hotel oder touristische Attraktion, müsse kalkuliert werden, ob sich eine Öffnung unter den gegebenen Bedinungen rechne. «Bei einigen wird das nicht der Fall sein, aber für die meisten wird es sich schon lohnen.»
Angebote für Einheimische
Dazu kommt, dass sich diverse Destinationen umorientieren müssen. Statt ausländische Gäste zu empfangen, gilt es jetzt, Angebote für einheimische Touristen auszuarbeiten. Bereits jetzt gut gerüstet ist laut Nydegger etwa Graubünden, das traditionell viele Schweizer und europäische Gäste hat. Auch die Dreiseenregion hat einen hohen Anteil einheimischer Touristen.
Nydegger sieht in der Konstellation auch eine Chance: Viele Regionen könnten ihre Destination zurück ins Schaufenster rücken. Normalerweise verbringt die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung ihre Sommerferien nämlich im Ausland.