Führungsqualitäten: Die Politologin Sarah Bütikofer von der Universität Zürich sagt es so: «Der ideale Präsident muss seine Fraktion gegen innen zusammenhalten und mit den verschiedenen Strömungen und Flügeln umgehen können. Gleichzeitig muss er aber auch dafür sorgen, dass die Partei gegen aussen möglichst geeint auftritt.»
Strategisches Geschick: Wichtig sei auch ein strategisches Näschen und ein Gespür für das, was erst noch kommt. «Man muss die Geschäfte, die in den nächsten Monaten anstehen, alle schon im Voraus kennen und sich schon eine Position für die eigene Partei überlegen. Zudem muss man mit allfälligen Allianzpartnern dazu in Kontakt treten und das Gespräch suchen», sagt Bütikofer.
Sprachkenntnisse: Ein weiterer Vorteil ist es, mehrere Sprachen zu beherrschen. «Fraktionspräsident oder Präsidentin kann nur eine Person werden, die sehr gute Sprachkenntnisse in möglichst vielen Landessprachen hat», sagt Bütikofer. Vielleicht nicht ganz zufällig sind oft Vertreter aus der lateinischen Schweiz mit hervorragenden Deutschkenntnissen an der Spitze ihrer Fraktionen zu finden.
Hunger: Einer Kandidatur nicht abträglich ist schliesslich ein gesundes Karrierebewusstsein: Amtierende oder ehemalige Fraktionspräsidenten werden immer wieder als Bundesratskandidaten gehandelt. Manchen gelingt der Sprung in die Landesregierung auch ganz, zuletzt etwa Ignazio Cassis, Pascal Couchepin oder Arnold Koller.