Die SP möchte nur vier statt sechs Milliarden Franken ausgeben, um die Schweiz vor Angriffen aus der Luft zu verteidigen. Sie möchte statt rund dreissig Hochleistungs-Kampfjets bloss leichtere Kampfflugzeuge für den luftpolizeilichen Dienst kaufen.
Das reiche im Normalfall, wenn es etwa darum gehe, verirrte Hobbyflieger zu begleiten, argumentieren die Sozialdemokraten. Die F/A-18-Kampfjets könnten dadurch geschont werden, länger im Einsatz bleiben und müssten so erst später ersetzt werden.
SIK will keine billigen Kampfjets
Das sozialdemokratische Verteidigungskonzept scheiterte in der sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrats (SIK) deutlich. Es sei ein Pseudo-Alternative, erklärt SVP-Politiker Werner Salzmann, Präsident der Kommission.
Man könne nicht zwei Flugzeugflotten betreuen, das sei zu teuer. Ausserdem könne der Luftpolizeidienst mit den Leichtflugzeugen nicht sichergestellt werden. Und schliesslich wäre die Schweiz das einzige Land, das noch Ersatzteile für die ins Alter gekommenen F/A-18 bräuchte, was diese wiederum stark verteuere. Salzmanns Fazit: «Die Variante ist nicht tauglich.»
Ausländische Experten wurden nicht angehört
Anders schätzen das ein US-Luftabwehroffizier sowie ein Deutscher Nato-General ein. Sie waren die letzte Woche von der SP an eine öffentliche Anhörung eingeladen worden. Beide fanden das SP-Konzept sinnvoll.
Vor der SIK durften sie ihre Argumente allerdings nicht ausbreiten. Man glaube den beiden ausländischen Militärexperten nicht, sagt Kommissionspräsident Salzmann. «Wir glauben unseren eigenen Experten.» Überdies hätten sich «sehr viele Experten» mit dem Thema beschäftigt.
SP will Volksabstimmung über Kampfjets
SP-Sicherheitspolitikerin Priska Seiler-Graf dagegen kritisiert, dass gar keine Fachleute bei den Kommissionsanhörungen dabei gewesen seien. «Es waren Interessenvertreter von Offiziersgesellschaft oder GSoA. Aber eigentliche Fachleute fehlten.» Das sei ein Manko.
Seiler-Graf hofft nun darauf, dass der Nationalrat in seiner neuen Zusammensetzung dem Alternativkonzept mehr Beachtung schenken wird. Sollte dies nicht der Fall sein, werde die SP mithelfen, das Referendum zu ergreifen, damit der Kampfjet-Kauf vors Volk komme. «Wir wollen nicht Ja sagen zu einem Blankocheck in Höhe von sechs Milliarden Franken», so Seiler-Graf.
Ständerat hat teuren Variante bereits zugestimmt
Der Vorschlag der SP kommt erst spät in der Debatte, da der Ständerat dem sechs Milliarden-Planungsbeschluss für neue Kampfjets bereits zugestimmt hat. Folglich geht es der SP nun hauptsächlich darum, Argumente gegen die Beschaffung für die anstehende Volksabstimmung zu präsentieren.