- Die St. Galler Staatsanwaltschaft hat im Fall der Privatschule in Kaltbrunn ein Verfahren wegen Handlungen gegen die sexuelle Integrität eröffnet.
- Nach einem Beitrag von SRF über die Schule im September hatten sich mehrere mögliche Opfer gemeldet.
2022 war eine solche Untersuchung sistiert worden. Strafrechtliche Konsequenzen gab es damals nicht, weil der Staatsanwaltschaft keine konkreten Namen und Vorwürfe vorlagen. Mit dem DOK-Film von SRF über die Zustände in der evangelikalen Privatschule «Domino Servite», heute «Christliche Schule Linth», hat sich nun die Ausgangslage geändert. Die Staatsanwaltschaft bestätigte Mitte Oktober, dass sich mehrere Personen im Zusammenhang mit der Schule gemeldet hätten und sie mit Opfern über die Vorfälle reden konnten.
Auskünfte zu den eingegangenen Anzeigen gibt es nicht. Ausschlaggebend sei nicht deren Zahl gewesen, «sondern primär die Aussagebereitschaft der Opfer», erklärte Leo-Philippe Menzel, Sprecher der Staatsanwaltschaft. Das Verfahren gegen Unbekannt sei «wieder anhand genommen worden», bestätigte Menzel.
Einige Straftaten sind potenziell verjährt
Laut Strafgesetzbuch kommen viele mögliche Straftatbestände infrage. Dazu gehören sexuelle Handlungen mit Abhängigen, sexuelle Nötigung, Schändung oder Vergewaltigung. Der Tatverdacht richte sich laut Staatsanwaltschaft, im Moment gegen «Unbekannt».
Ein Teil der Straftaten dürfte inzwischen verjährt sein – der schwerwiegende Vorwurf der Vergewaltigung fällt jedoch nicht darunter. Für welche Straftaten noch jemand belangt werden kann, werden die Untersuchungen zeigen.